Druckartikel: Oberhaids ältester Teil wird neu gestaltet

Oberhaids ältester Teil wird neu gestaltet


Autor: Anette Schreiber

, Samstag, 08. Sept. 2012

Die Arbeiten an der Brücke im Bereich "Weide" sind angelaufen. Noch bis Jahresende soll die bisherige Brücke abgebrochen und ein moderner Nachfolgebau entstanden sein. Die Baustelle bringt etliche Herausforderungen mit sich.
Besprechung an  der Brückenbaustelle Foto: Joachim Karl


Diplom-Ingenieur Wolfgang Hahn sieht sich mit der gesamten Palette an Herausforderungen konfrontiert, die eine "anspruchsvolle" Baustelle bieten kann: Räumliche und zeitliche Enge, Ver- und Entsorgungs-Leitungen, viel befahrene Straßen, das ganze neben einem Bahnübergang. Seit 20. August ist der Ingenieur für die Planungsgruppe Strunz mit der Oberhaider Baustelle befasst: Das aus den 60ern stammende Brückenbauwerk über den Mühlbach wird abgerissen und ein Stück weiter Richtung Bahnübergang "verschoben", dort also durch ein komplett neues Stahlbeton-Bauwerk ersetzt. Bereits Ende des Jahres, so sig nalisiert Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD), soll dieses Vorhaben vollendet sein.

Außerdem liegt dem Gemeindechef unbedingt an der Einhaltung des Kostenrahmens. Der ist für die Brücke, Projekttitel "Brücke über den Mühlbach im Zuge Dammstraße und Bahnhofstraße" mit insgesamt 700 000 Euro kalkuliert.

Oberhaid rechnet dabei mit einer Förderung in der Höhe von 370 000 Euro (oder 66 Prozent) aus Mitteln nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG). Damit wird das Brücken-Projekt aus einem anderen Topf gefördert als die städtebaulichen Maßnahmen der Ortskernsanierung - "Umgestaltung Weide mit Mühlbach" - in unmittelbarer Nähe.

Letzter Abschnitt

Der vierte und damit letzte Abschnitt der seit 1998 laufenden Städtebau-Maßnahmen - Umgestaltung Mühlbach mit Weide" - ist dem ältesten Bereich Oberhaids und damit der Weide gewidmet. Am südlichen Ende der Weide liegt auch das Brückenbauwerk. Dessen Erneuerung ist praktisch der in drei Abschnitten unterteilten vierten Städtebaumaßnahme vorgeschaltet. Die Brücke wird eine Tragkraft von 60 Tonnen, eine Spannweite von sechs Metern und eine Fahrbahnbreite von 7,35 Metern haben.

Die Übergänge zwischen dem nun vorgezogenen und dann folgenden Bauabschnitt dürften aufgrund des bei allen enthaltenen Mühlbaches in der Tat fließend sein. Der Mühlbach soll nun bereits auf zehn Metern so gestaltet werden, wie es in den folgenden Abschnitten geplant ist: die unansehnlichen Betonwände werden durch eine Trockenmauer aus Muschelkalk gestaltet und das Gewässer soll erlebbar werden, freut sich der Bürgermeister. Als Bypässe werden die Oberflächenkanäle genutzt und im Anschluss nach Bedarf (ebenso wie die Ver- und Entsorgungsleitungen im Maßnahmengebiet) erneuert. Im Zuge der Arbeiten werden nach und nach Fahrbahnen und Gehsteige zu beiden Bachseiten neu gestaltet.

Gleiches gilt auch für die Ver- und Entsorgungsleitungen. Besonders kniffelig sind die Arbeiten unter dem Bachbett, wie der Ingenieur verlauten lässt. Hier wurde in dieser Woche eine Kabelquerungstrasse erstellt. Eng sei die Abstimmung gerade mit den direkten Anliegern. Dies ist mit Blick auf die zwischen 15. September und 15. Oktober geplante Vollsperrung von großer Bedeutung. Für Fußgänger wird der Bahnübergang ständig passierbar sein. Die Bewohner und Gewerbetreibende jenseits des Bahnübergangs können in diesem Zeitraum den Feldweg Richtung Unterhaid benutzen. Bahnhofstraße und Dammstraße sind jeweils vom anderen Ende her befahrbar.

450 Meter neu gestalten

Der östliche Arm der Weide wird beidseitig befahrbar bleiben, der westliche zur Einbahnstraße Richtung Süden. Je nach Finanz-, beziehungsweise Zuschusslage werden die fehlenden Abschnitt der Weide realisiert. Geht es nach dem Bürgermeister, dann ist das bereits ab dem kommenden Jahr der Fall. 1,2 Millionen Euro teuer wird dann alles Folgende sein. Insgesamt wird die Weide auf einer Länge von 450 Metern neu gestaltet. Bürgermeister Joneitis zeigt sich besonders erfreut, dass der private Besitzer des ältesten landwirtschaftlichen Anwesens in Oberhaid dieses derzeit auch in Stand setzt. Die Weide hat das Zeug zu einem echten Schmuckstück, sind sich Joneitis und Planer Hahn einig. Wobei der Ingenieur nun alles außer starkem Regen und einem frühen Wintereinbruch brauchen kann.