Oberhaid eröffnet Zentrum, das Schule macht
Autor: Anette Schreiber
Oberhaid, Dienstag, 04. Sept. 2018
Donnerstag wird das Kinder- Jugend-Kulturzentrum in Oberhaid eröffnet, eine bislang einmalige Einrichtung.
Noch stehen in der Schulstraße die Handwerkerautos Schlange. Bis zum morgigen Donnerstag müssen alle Arbeiten erledigt sein, da öffnet das Kinder-Jugend-Kulturzentrum.Vier Jahre haben die Verantwortlichen und Nutzer auf diese Einrichtung hingearbeitet. So geht nun am Donnerstag ein neues Zentrum in Betrieb, das Seinesgleichen sucht. Jedenfalls gibt es weder in der Region noch im weiteren Umkreis etwas Vergleichbares: Eine einzigartige Kombination: Unter einem Dach sind Bücherei, Jugendtreff, Mittagsbetreuung, Ganztagsschule; gleich angrenzend im Schulhaus und mit dem Zentrum verbunden eine Küche sowie ein Speiseraum, die diesen Namen auch verdienen.
Vieles, was 18 Jahre lange eher provisorisch betrieben wurde, ist fortan professionell aufgestellt und wird wohl noch mal ganz neuen Schwung nach Oberhaid bringen, den Kommentaren derjenigen nach zu schließen, die hier mit im Boot sitzen. Schließlich wird die Erwartung gerade der jungen Familien, die das neue Baugebiet "Mahlrain-Nord" besiedeln, einigermaßen hoch sein.
Die Verantwortlichen des neuen Zentrums haben jedenfalls das Ihre getan, um für alle Einrichtungen moderne und, wie Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD) sagt, in die Zukunft gerichtete Voraussetzungen zu schaffen.
Tolle neue KücheSo strahlen die Leiterinnen schon vor der Eröffnung um die Wette. Sabine Neuß, die Küchenfee, freut sich riesig, in der "tollen neuen Küche" kochen und fortan viel mehr bieten und auch ausprobieren zu können. Bislang hat sie auf nur fünf Quadratmetern für 70 Leute gekocht. Gegessen wurde in Schichten auf zehn Quadratmetern. Dafür steht nun ein ehemaliges Klassenzimmer zur Verfügung, davor ein runder Tisch für Besprechungen aller Art. Jetzt sind bei der Zahl der Essen ganz andere Dimensionen möglich.
Neue Dimensionen und Möglichkeiten bietet auch der erste Stock, ein Teil davon das "Reich" von Erika Förtsch. Auch sie hat die letzten 18 Jahre improvisiert - bei der Mittagsbetreuung. Neben deren hellen freundlichen Räumen liegen die der Ganztagsschule. Alle haben Zugang zu der großen Dachterrasse. Terrassen hat die nun überglückliche Sabine Jahn eigentlich zwei, in der im Erdgeschoss untergebrachten Bücherei. Die hat ebenfalls einen Quantensprung gemacht: Es müssen keine Bücher mehr in der Badewanne gelagert werden. Und statt Beamer, Leinwand etcetera für Veranstaltungen wohin schleppen zu müssen, "können die Leute jetzt endlich zu uns kommen", strahlt die Büchereileiterin. Der Übergang zur Schule ist nahtlos. Lesecafé, Kinderecke, Lesebütt und modernste Technik (u.a. Smartboard) machen den Bücherei-Besuch zu einem echten Erlebnis, zumal man auch Kaffee trinken und sich echte Wein-Lesungen gönnen kann.
Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet der Jugendtreff gleich nebenan, wie Steffi Stretz-Jeltsch, Vorsitzende des Vereins Kommunale Jugendarbeit, tief beeindruckt feststellt. Bislang waren die Kids in nun abgewirtschafteten Container untergebracht. Jetzt haben sie große, moderne Räume, in denen sie mit Jugendsozialarbeiter Oliver Schulz etliches unternehmen können: "Alkohol und Rauchen sind hier aber nicht gestattet," setzt Bürgermeister Joneitis klare Grenzen. Ansonsten ist das Zentrum absolut barrierefrei und flexibel nutzbar, jede Menge Synergieeffekte also, so dass echte Aufenthaltsqualität entstehen kann und auch soll. Ein neuer Treffpunkt für Generationen, sind sich die Macher einig.
Morgen wird das Kinder-Jugend-Kulturzentrum um 14.30 Uhr eröffnet, Tag der offenen Tür ist ab 16 Uhr