Druckartikel: Note sehr gut auf vielen Feldern für den Chef

Note sehr gut auf vielen Feldern für den Chef


Autor: Sabine Weinbeer

Haßfurt, Freitag, 24. Juli 2015

Die Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt verabschiedete ihren Leiter Ulrich Fischer in den Ruhestand. Politiker, Weggefährten und Schüler lobten den Direktor für seine umgängliche Art und seine Kompetenz.
Auch der letzte offizielle Schultag in 40 Dienstjahren begann für Ullrich Fischer am Freitag in seinem Büro. Schließlich waren die letzten Zeugnisse zu unterzeichnen. Ulrich Fischer verlässt jetzt die Haßfurter Realschule und geht in den Ruhestand.  Fotos: Sabine Weinbeer


Dass Schüler bei der Verabschiedung eines Schulleiters musizieren, tanzen und Blümchen überreichen, das ist nicht ganz ungewöhnlich. Dass dabei aber Sätze fallen wie "vielen Dank für die schönen Mathestunden", das kann sich Ulrich Fischer als wertvolle Frucht seiner Arbeit mit in den Ruhestand nehmen. Rund 200 Gäste wollten gestern dabei sein, als Rektor Ulrich Fischer nach 40 Jahren im Schuldienst und sieben Jahren als Chef der Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule verabschiedet wurde. Er tritt nun die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit an. Sein Nachfolger wird Hartmut Hopperdiezel

Viel Dankbarkeit und hohe Anerkennung schwangen in allen Abschiedsreden mit. Konrektorin Christine Gehringer dankte für die souveräne Führung des Lehrerkollegiums und der Schüler.

Dabei habe Ulrich Fischer immer auf Respekt und Eigenverantwortlichkeit gesetzt, aber dort unterstützt, wo es nötig war.

Der Ministerialbeauftragte Johann Seitz, der mit Ulrich Fischer einst die Seminarschule besucht hatte, bezeichnete den scheidenden Direktor als einen Lehrer, der sich immer der Verantwortung stellte. In Ebersdorf bei Coburg geboren, studierte er in Erlangen Mathematik und Physik für das Lehramt an Realschulen. Von 1977 an wirkte er an der Wilhelm-Sattler-Realschule in Schweinfurt, wurde schnell Seminarleiter für Informatik, schloss sich dem Stundenplan-Team an und brachte sich in der Schulverwaltung ein. 2001 wurde er Zweiter, ein Jahr später Erster Konrektor. Als Spezialist für IT und alle Schulverwaltungsprogramme betreute er mehrere Schulen bis nach Karlstadt.

2008 wurde Ulrich Fischer Direktor an der Dr.-Auguste-Realschule in Haßfurt. Er führt seitdem eine Schule mit großzügigem Wahlfachangebot, mit Ergänzungs- und Förderkursen, Tutoren und Streitschlichtern. "Mit vorbildlichem Fleiß, in seiner ruhigen, aber zielstrebigen Art ging er diese Aufgabe an", lobte der Ministerialdirektor.
Landrat Wilhelm Schneider (CSU) als Vertreter des Sachaufwandsträgers der Realschule sagte, Ulrich Fischer sei ein Fachmann, der sowohl Lehrer als auch Pädagoge und Schulleiter in Perfektion war. Er habe diese Aufgabe angenommen und gelebt, unaufdringlich und dennoch hartnäckig habe er sich für seine Schule eingesetzt, immer konstruktiv, kompromissbereit und realitätsnah. Die Haßfurter Realschule Haßfurt spiele seit vielen Jahren "in der Top-Liga der bayerischen Bildungsstätten mit", so der Landrat. Sie sei eine Vorzeigeschule, was Innovation, Schulentwicklung und den Fortschritt betreffe.

Als Sprecher aller Schulleiter am Schulzentrum Haßfurt unterstrich Oberstudiendirektor Max Bauer (Gymnasium) die angenehme Gesprächsatmosphäre mit Ulrich Bauer. Ein solches Klima sei wichtig, wenn vier Schulen zusammenarbeiten, ein Ganztagskonzept entwickeln und schulübergreifende Projekte wie die Streitschlichter - und das Ganze belastet von ständiger Raumnot in allen Schularten. Ulrich Fischer habe guten Stil im Umgang mit Menschen vorgelebt.

Ein Zeugnis für den Chef

"Den Fischer kann mer gelass", stellte Personalratsvorsitzender Wilhelm Stuhlfelder fest und auch Elternbeiratsvorsitzende Diana Siebert dankte für das vertrauensvolle Miteinander.

Stets unterstützt fühlten sich auch die Schülersprecher Janik Bisevac und Michelle Viernekes, die sich mit einem selbstgemalten Bild verabschiedeten. Sie stellten ein Zeugnis aus: Viele "Sehr gut" waren da zu finden, eine Zwei für Entscheidungsfreude und "in Strenge geben wir mal nur ein befriedigend", sagten sie.

Ulrich Fischer zeigte sich gerührt, nachdem sich jede Klasse einzeln verabschiedet hatte. Den Ruhestand wollte er nicht als Schlaraffenland erleben, denn Nichtstun sei nicht sein Ziel. Er sei mit Hingabe Lehrer gewesen, werde aber auch seinen Ruhestand genießen, versprach er.