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Neuer Auftakt im Bamberger Rosengarten


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Donnerstag, 05. März 2015

Die Rosengarten-Serenaden zu Bamberg stehen wieder unter guten Vorzeichen: Die Bayerische Schlösserverwaltung hat das Miteinander der neuen Café-Pächter in der Neuen Residenz und des Vereins, der die Konzerte veranstaltet, vertraglich geregelt. Manches wird trotzdem anders als bisher.
Floriana Foti und Heinz Zaglauer sind die neuen Pächter des Cafés im Rosengarten der Neuen Residenz Bamberg und als solche auch die neuen Partner des Vereins Rosengarten-Serenaden.  Foto: Bayerische Schlösserverwaltung


Im Rosengarten der Neuen Residenz stehen die Zeichen auf Neuanfang: Die Bayerische Schlösserverwaltung hat den historischen Café-Pavillon für viel Geld saniert, neue Pächter gefunden und deren Zusammenarbeit mit dem Verein Rosengarten-Serenaden vertraglich geregelt. Die Voraussetzungen für harmonisch verlaufende Abendkonzerte über den Dächern der Altstadt scheinen wieder gegeben zu sein.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren war das nicht mehr der Fall. Seit Spätsommer 2012 bangte der Verein Rosengarten-Serenaden um den Fortbestand seiner Konzertreihe am Ursprungsort. Unstimmigkeiten zwischen dem Vorstand und dem langjährigen Betreiber des Cafés hatten sich so hochgeschaukelt, dass kein Miteinander mehr möglich war.

Die Tradition lebt weiter - mit kulturaffinen Café -Chefs

Die vom Verein um Hilfe gebetene Schlösserverwaltung entschloss sich letztlich, die Bewirtschaftung auf neue Beine zu stellen und auf diese Weise zugleich den Fortbestand der über 50 Jahre alten Serenaden-Tradition zu gewährleisten. "Die Schlösserverwaltung ist daher sehr froh, neue Pächter gefunden zu haben, die den Wunsch einer kulturellen (Mit-)Nutzung des Rosengartens teilen", betont BSV-Sprecherin Ines Holzmüller.

Die neuen Partner des Vereins im Rosengarten sind jetzt Floriana Foti und Heinz Zaglauer. Das Ehepaar führte zuletzt das Café "Kunstpause" an der Rosengasse und hat dort schon Konzerte, Lesungen und mehr veranstaltet. Es bezeichnet sich als "sehr kulturaffin"; man sei daher glücklich über den Zuschlag der Schlösserverwaltung.

Der Vorsitzende des Rosengarten-Serenaden-Vereins, Gerhard Olesch, erwartet nach ersten Gesprächen mit den neuen Pächtern wieder entspannte und harmonische Abende auf dem Domberg: "Der Kontakt ist wirklich gut."

Nicht alle Serenaden können im Rosengarten stattfinden

Dennoch ist der Neuanfang im Rosengarten für die Musikfreunde mit Wermutstropfen verbunden. So sind im Vertrag der Schlösserverwaltung mit den Pächtern laut Olesch nur fünf Samstage pro Saison für Serenaden vorgesehen.

Weil für 2015 schon acht geplant waren, als Olesch davon erfuhr, musste sich der Verein um Alternativen bemühen. Er hat sie gefunden: Je ein Konzert wird heuer in der Kapelle St. Johannis am Stephansberg und in der Orangerie von Schloss Seehof stattfinden.

Eine neue Lösung musste auch für den Fall her, dass es regnet und kein Konzert unter freiem Himmel möglich ist. Früher wich man schon mal in den Pavillon aus. Jetzt ist er neu und fest bestuhlt, so dass er nicht mehr als Ausweichort zur Verfügung steht. Und den Kaisersaal der Neuen Residenz wird sich der Verein laut Olesch nicht mehr leisten können. Die Miete pro Konzert sei auf 1500 Euro gestiegen.


Modernisierung kostete fast eine Million Euro

Auf Vermittlung des städtischen Kulturamts hat der Verein jetzt die St. Getreukirche als Ausweichort im Blick.

Apropos Kosten: Die Schlösserverwaltung hat nach eigenen Angaben fast eine Million Euro in die Modernisierung der Rosengarten-Gastronomie investiert. Die Küche wurde auf den neuesten Stand gebracht und der historische Pavillon saniert. Erstmals besteht die Möglichkeit, das Gebäude zu temperieren. Das soll einen Wetter unabhängigeren Betrieb als bisher möglich machen.

Ganzjährig wird der Rosengarten gleichwohl nicht bewirtschaftet sein. Floriana Foti und Heinz Zaglauer wollen ihr neues Tagescafé (10 bis 19 Uhr) künftig von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühjahr bis zu den letzten im Herbst betreiben, ohne Ruhetag.