Neue Kombi: Shoppen gehen und Auto laden
Autor: Anette Schreiber
Bischberg, Dienstag, 26. Juli 2016
Bischberg stellt die vom Landkreis gesponserte Elektro-Ladesäule im Trosdorfer Gewerbegebiet auf und beschreitet so Neuland.
"Wir haben lange überlegt, wo die Ladesäule hin soll", gesteht Bischbergs Bürgermeister Johann Pfister (BI). Im Frühjahr eine Aktion im Memmelsdorfer Kreisbauhof stattgefunden, bei der durch den Landkreis geförderte Ladesäulen an Kommunen übergeben worden waren. Auch an Bischberg. Die meisten Säulen stehen inzwischen bei Rathäusern oder Bauhöfen. Diesen Standort wollte Bischberg bewusst nicht und hat sich über Alternativen Gedanken gemacht. Nun ist ein Standort gefunden, den Pfister als ideal bezeichnet.
Mitten im Trosdorfer Gewerbegebiet und genau beim Kaufland wurde diese Woche die 3500 Euro teure und mit 2500 Euro vom Landkreis geförderte Ladesäule installiert - und auch gleich genutzt. Die zwei Parkplätze vor der Säule stellen die VIB-Investoren des Gewerbegebiets zur Verfügung. Bei der offiziellen Inbetriebnahme hatte der Bürgermeister gleich praktische Anregungen: Einmal müsste kenntlich gemacht werden, dass die zwei Plätze vor der Ladesäule ausschließlich für E-Mobile bestimmt sind. Zum zweiten regte Pfister an, auch optisch auf die neue Lademöglichkeit aufmerksam zu machen. Diese Tipps soll Hausmeister Stefan Schoberth nun den VIB-Investoren übermitteln.
Keine Dauerparker
Den Standort im Gewerbegebiet hält der Bürgermeister deswegen für ideal, weil dann Dauerparker vor den Rathäusern die Ladeplätze nicht zweckentfremden. Außerdem halte man sich üblicherweise nicht so lange in der Verwaltung auf, so dass dies für Fahrer von Elektrofahrzeugen wirklich interessant wäre. Anders verhalte es sich in Einkaufsgebieten. Beim Shoppen verbringe man mehr Zeit, also gut auch mal eine Stunde. In der Zeit könne dem E-Fahrzeug dann doch einiges an Ladung einverleibt werden.Das kann Matthias Then nur bestätigen. Der im Elektro-Fahrzeugsegment tätige Unternehmer fährt selbst seit einem Jahr einen Renault Zoe. Den hat er gleich nach Aufstellung testhalber an eine der zwei Ladeplätze der neuen Station im Gewerbegebiet angestöpselt.
"Funktioniert", bestätigt Then, nachdem er sich angemeldet, also seine Ladechipkarte an das Display gehalten hat. 16 000 Kilometer hat er mit seinem Zoe im vergangenen Jahr bereits zurückgelegt. Er kann auf eine Reichweite von bis zu 150 Kilometer im Sommer vertrauen, im Winter ist sie etwas geringer. "In einer Stunde Laden sind etwa 80 Prozent wieder drinnen", erklärt er dem Bürgermeister.
Den Vorschlag, die Ladeflächen zu markieren, "damit keine Verbrennungsfahrzeuge draufstehen" findet Then gut. Denn es sei sehr ärgerlich, wenn man eine Station anfährt, weil man laden muss, und die ist dann ausgerechnet durch ein Auto blockiert, das gar nicht lädt.