Neue Chefin für Bambergs Landkreis-Kliniken
Autor: Hans Kurz
Scheßlitz, Dienstag, 19. August 2014
An der Spitze der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg wird künftig eine Frau stehen. Monika Röther tritt am 1. April 2015 die Nachfolge von Geschäftsführer Manfred Fischer an.
Vor 20 Jahren waren es zwei Landkrankenhäuser in Scheßlitz und Burgebrach mit zusammen 430 Beschäftigten. Heute umfasst die gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG) die beiden Kliniken, neun Seniorenzentren, medizinische Versorgungszentren sowie diverse Tochtergesellschaften, die sich etwa dem Handel mit Klinikbedarf, der Pflegeberatung oder hauswirtschaftlichen und technischen Diensten widmen. Es ist ein "kleiner Gesundheitskonzern" mit 1200 Mitarbeitern und rund 50 Millionen Euro Jahresumsatz, wie es Geschäftsführer Manfred Fischer unumwunden nennt.
Von Beginn Anfang 1995 an hat Fischer die kaufmännischen Geschicke der Krankenhausgesellschaft bestimmt. Kurz nach dem 20. Jubiläum wird der Gründungsgesellschafter Ende März kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. Die Nachfolgefrage ist bereits geklärt.
Schwarze Zahlen
Mit der Geschäftsführung der GKG übernimmt Röther - sie wird zunächst ab 1. Januar als Prokuristen ihre Arbeit aufnehmen und dann am 1. April 2015 ihr Amt antreten - ein Schiff das in unruhiger bis schwerer See auf einem stabilen Kurs ist. Nur noch etwa 40 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland schreiben schwarze Zahlen, führt Fischer an. "Wir tun das seit 19 Jahren." "Und das soll auch so bleiben", ergänzen Röther und Fischer unisono. Mit dem Ausbau medizinischer Fachabteilungen habe man ein gutes Fundament für den weiteren Bestand der Krankenhäuser im Landkreis geschaffen, so Fischer. Der Einstieg in die Pflege sei zum zweiten Standbein geworden.
Offene Baustellen wird Monika Röther dennoch im wahrsten Sinne des Wortes vorfinden, wenn sie nach Scheßlitz kommt. Denn der Um- und Ausbau der Juraklinik hat gerade erst mit der Sanierung der Personalgebäude begonnen. Innerhalb dieses 16-Millionen-Euro-Vorhabens sollen unter anderem drei neue OP-Säle in Scheßlitz eingerichtet werden.
Durch solche Investitionen jetzt und in sieht Röther die Krankenhausgesellschaft zukunftsfähig aufgestellt. Darauf könne man aufbauen. "Schon die bestehende Qualität aufrecht zu erhalten ist eine permanente Herausforderung", sagt Röther.
Fusion mit Bamberg?
Eine spannende Aufgabe wird sicher auch die künftige Art der Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Bamberg Stadt und Land. "Eine Fusion wird in irgendeiner Weise kommen", ist sich der scheidende Geschäftsführer Fischer sicher. Er räumt offen ein, dass in seiner Vision auch Forchheim mit im Boot sitzen sollte. In welcher Organisationsform sei zweitrangig. Es sei kein Hindernis, dass das eine eine Stiftung sei und das andere eine gemeinnützige GmbH. Die Politik müsse sich nur einig werden. "Wichtig ist eine sinnvolle Aufgabenverteilung. Die Kreiskliniken müssen als Partner gesehen werden", sagt Fischer.
Röther reizt es, diese Option mitzugestalten. Vor allem geht es ihr aber darum, das medizinische Angebot für die Bevölkerung im Landkreis zu sichern. Die Rolle von Geschäftsführern sieht sie dabei so: "Wir sind keine Mediziner. Die sagen uns, was nötig ist, damit sie gut arbeiten können. Und wir kümmern uns dann darum, dass das wirtschaftlich geschieht."