"Brauhaus zum Sternla" in Bamberg: Droht bald schon ein Namensstreit?
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Freitag, 14. Juni 2019
Wirt Uwe Steinmetz macht Ernst: In "Bambergs ältester Wirtschaft" wird "Bambergs jüngste Brauerei" entstehen. Im Oktober soll das erste eigene Bock fließen. Droht dem neuen "Brauhaus zum Sternla" ein Namensstreit mit anderen Brauereien?
Mit leuchtenden Augen und einem schaumigen Schnitt "U " in der Hand spricht Wirt Uwe Steinmetz von seinen tollkühnen Plänen. Es braucht schon ein gesundes Selbstbewusstsein, um in der Weltstadt des Bieres eine weitere Brauerei bauen zu wollen. Ja ist denn dem Steinmetz, Uwe das Bier zu Kopf gestiegen?
Keinesfalls, beruhigt der 45-Jährige. "Wir wollen sicher nicht die 34. Brauerei sein, deren Flaschen irgendwo im Regal stehen", sagt er ganz nüchtern. Dann strahlen seine Augen wieder: "Es geht um das Thema Bier an sich!"
Bamberger Bierbeben beendet Brauerei Maisel
Die Idee gärte freilich schon länger im Hirn des Unternehmers. Und hört man ihn so reden, dann erscheint seine Schlussfolgerung geradezu logisch. Seit 1999 steht Steinmetz im ehemaligen Anwesen der Brauerei Maisel in der Langen Straße am Zapfhahn, zunächst als Pächter. Als das Bamberger Bierbeben Maisel um 2008 in den Abgrund riss, nutzte der Wirt die Gunst der Stunde und griff zu. Plötzlich brauereifrei, schenkte er seinen Gästen seine Bamberger Lieblingsbiere aus und ist damit seither erfolgreich. "Wir hätten uns darauf ausruhen können", sagt Steinmetz. "Wir haben super zu tun", meint Laura Fischer nickend, die von der Service-Chefin zur Geschäftsführerin aufsteigt. "Aber es geht ums Bier!", betont Steinmetz erneut.
Lange hat er sich dem Studium der Braukunst gewidmet, ohne selbst eine Brauer-Lehre zu beginnen. Zum Bier-Sommelier hat er sich ausbilden lassen, den Bamberger Bier-Experten Hans Wächter nennt er seinen Mentor. Und so reifte die Idee weiter und weiter. Bis jetzt.
"Auf unsere Hähne sollen klassische fränkische Biere laufen, nach dem Reinheitsgebot gebraut", sagt Steinmetz. Es gehe um kleine Mengen, der Wirt rechnet mit 600 bis 800 Hektolitern im Jahr. Ein Helles und ein Export oder Märzen schweben ihm vor, dazu immer auch ein Saisonbier wie ein leichtes Sommerpils oder ein Weihnachtsfestbier.