Narrenhochburg Memmelsdorf
Autor: Joseph Beck
Memmelsdorf, Sonntag, 03. März 2019
Mit einem imposanten Umzug und tausenden Faschingsnarren hat Memmelsdorf auch in diesem Jahr bewiesen, dass der Ort die Faschingshochburg im Landkreis ist.
Mit dem Motto "Memmelsdorf zur Faschingszeit - DIE Narrenhochburg weit und breit" führte der Wagen des Ortskulturrings (OKM) den 63. Faschingszug an - und fast so viele Gruppen und Wägen (61) nahmen dieses Jahr wieder am größten Umzug des Landkreises teil.
Gespannt warteten alle auf die Wägen von Norbert Tscherner. Er thematisierte den Wechsel vom Hüherstall zur E-Mobilität. Auf seinem zweiten Wagen machte er aus den Bunkern auf der Muna Ställe: "Die SPD macht Bürger froh, Bamberg kriegt nen Streichelzoo." Der Memmelsdorfer Faschingsverein nahm folgendes Thema auf: "Memmelsdorfer Hochwasserschutz, wir lachen uns schlapp- der MFV taucht vorher ab." Wie das geht, zeigten sie mit ihrem Wagen, ein U-Boot. Wing-Tjung Kampfkunst ließ den Chinesischen Drachen auf die Zuschauer los.
Da der Memmelsdorfer Carnevalsclub (MCC) dieses Jahr sein 55-jähriges Bestehen feiert, hatten MCC-Vorstand Florian Nickoleit und OKM-Vorsitzender Swen-Christian Hollmann alles aufgeboten, um den Faschingsumzug im Gedächtnis aller Narren zu platzieren. Herold und Standarte des MCC führten die Memmelsdorfer an. Es folgten die Trainerinnen und Betreuerinnen der vier Garden, das neue Prunkschiff des MCC mit Elferrat und der Wagen des Prinzenpaares Anja und Jakob.
Baunacher Prinzenpaar ist dabei
Weil der Umzug in Baunach heuer ausfiel, waren die Jecken der Narretei Baunach herzlich willkommen und durften an der Spitze mit ihrer Jugend- und Prinzengarde und dem Wagen ihres Prinzenpaares marschieren. Die Meedensdorfer waren mit drei Abteilungen dabei, dem Märchenwald, den Schildbürgern und dem Schneewittchen mit den Schilderzwergen. Mit viel Helau begrüßt wurden die über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Meedensdorfer Dorfratschen, die dieses Jahr als schicke Stewardessen glänzten und ihre Rundungen ohne Scheu herausstellten.
Da musste selbst Petrus am Sonntag Tribut zollen und den grauen Himmel aufhellen. Tausende strömten so wieder in den Ort, um den Gaudiumzug mitzuerleben, sich zu amüsieren, Bekannte zu treffen und die Beutel für die Kinder mit Süßigkeiten und Früchten zu füllen. Eine Firma hatte zum Einsammeln 2000 Eimer gespendet.
Im Zug kamen örtliche und politische Themen an den Pranger. Es fehlten aber Wagen mit Themen aus der großen Politik von Berlin und München und auch der Landrat kam ungeschoren davon. Nur in den Faschingspredigten in Litzendorf am Morgen wurde die Strafversetzung seines Fahrers getadelt.
Viele Musikkapellen aus Memmelsdorf selbst, aber auch der Spielmannszug St. Otto aus Bamberg, der Musikverein Priegendorf, die Sendelbachtaler Musikanten, der Musikverein Gundelsheim, die Musikgruppe JBO Oberhaid und das Scheßlitzer Mittelstufenorchester, sowie eigene Musikwagen der Garden und Sportgruppen feuerten die Zuschauer an zum Mitfeiern.