Nadelbäume wurden in Litzendorf versteigert
Autor: Hans-Werner Penning
Litzendorf, Freitag, 18. Januar 2013
Im Litzendorfer Pfarrsaal wurden wieder Nadelbäume aus fränkischen Forsten an den Mann gebracht. Die Sägewerke hatten bei teuren Stämmen nicht selten das Nachsehen. Laubholz wurde gegen Gebot abgegeben.
Am Ende gab es nicht nur zufriedene Gesichter bei der Versteigerung von Nadel-Wertholz im Litzendorfer Pfarrheim. Denn zufrieden sein durften in erster Linie die Verkäufer, das waren Mitarbeiter der Staatsforstbetriebe sowie die Vertreter der privaten Waldbesitzer und der Kommunalwälder. Ihre Angebote erzielten - von wenigen Ausnahmen abgesehen - durchwegs ordentliche bis gute Erlöse. Für ihre Kunden aber erfüllten sich offenbar nicht alle Wünsche.
"Holz ist als Rohstoff schon sehr teuer geworden, vor allem für Lärche und Douglasie werden unvorstellbare Preise gezahlt", sagen der Bischberger Sägewerksbesitzer Wolfgang Kröner und seine Tochter Susanne Pickel. Vor allem für Sägewerke seien die Preise problematisch geworden. Kröner nennt ein Beispiel: "Für geschnittenes Lärchenholz kriegen wir 350 Euro.
Für Lärchenholz wurden in der Tat nicht selten zwischen 300 und 400 Euro erzielt; nur wenig blieb unter der 300-Euro-Schwelle. Und das, obwohl zwei "wichtige Lärchenkunden", wie es Forstdirektor Michael Kreppl formulierte, einer aus Baden-Württemberg und einer aus Norddeutschland, heuer nicht den Weg nach Litzendorf gefunden hatten.
429 Festmeter Holz
Doch glücklich, so schien es, machten die Kundschaft bei der Nadelholz-Versteigerung in Litzendorf nur die Lärchen. Fast bei jedem Lärchenlos gab es bei der Versteigerung ein Bieter-Duell, oft stieg der eine bei 300 Euro oder knapp darüber aus. Insgesamt wurden aus dem Privat- und Körperschaftswald sowie dem Bundesforst rund 429 Festmeter Nadelwertholz von zehn Anbietern aus Ober- und Mittelfranken zum Aufruf gebracht.
Im Vergleich zu den hervorragenden Vorjahreswerten verloren allerdings Fichte und sogar Lärche aus diesen Revieren etwas am Durchschnittspreis. Kiefer konnte zu annähernd gleichen Preisen nur geringfügig unterhalb der Vorjahreswerte vermarktet werden. Mit einem Spitzengebot für die Lärche von 440 Euro pro Festmeter konnte ein Einzelstamm aus dem Bundesforstbetrieb Reußenberg zugeschlagen werden. Den Zuschlag sicherte sich die Firma Ziegelhöfer aus Breitengüßbach. Die anderen Baumarten blieben im Rahmen der Erwartungen. Mit einem durchschnittlichen Erlös von 168 Euro pro Festmeter über alle Holzarten sind die Forstzusammenschlüsse trotzdem zufrieden.
Löwenanteil aus dem Staatswald
Das Angebot der Bayerischen Staatsforsten war mit rund 1107 Festmetern aus zehn Forstbetrieben etwas geringer als im Vorjahr. Die Beteiligung der Käufer sei war sehr zielorientiert und qualitätsbewusst gewesen, meinte Forstdirektor Norbert Zintl. Bis auf vier Kiefernlose konnte das gesamte Angebot zugeschlagen werden.
Der Durchschnittspreis über alle Baumarten erreichte mit 190 Euro pro Festmeter nicht mehr den Rekordwert des letzten Jahres (210Euro pro Festmeter) und fiel in etwa wieder auf das Niveau von 2011 zurück.
Die Kiefern zeigten mit 149 Euro pro Festmeter eine stark rückläufige Tendenz und blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Fichte konnte das letztjährige Ergebnis aufgrund der hohen Nachfrage deutlich auf 183 Euro pro Festmeter steigern. Die Douglasie erzielte bei reduziertem Angebot einen mittleren Erlös von 225 Euro pro Festmeter. Gegenüber dem Vorjahr haben heuer nur 16 Bieter einen Zuschlag für ihre Gebote erhalten (2012 waren dies 26). Einige Stammkunden agierten eher zurückhaltend.
Bereits "gelaufen" war zum Zeitpunkt der Nadelholz-Versteigerung die Laubholz-Submission. Insgesamt 491 Festmeter Eichen, Buchen, Kirschen, Erlen, Feldahorn, Robinien und andere Raritäten waren dazu auf dem Holzlagerplatz Strullendorf aufgelegt und gegen Gebot verkauft worden, etwa 40 Festmeter weniger als im vorigen Jahr. Aufgrund der durchwegs hohen Qualität habe auch heuer eine Zunahme bei der Käuferzahl beobachtet werden können, berichtet Johannes Hölzel von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken (FVO). Darunter seien erfreulich viele Furnierhersteller, ein Musikinstrumentenbauer und sogar ein Holzbildhauer gewesen. Und Ernst Hillmann aus Hirschaid sicherte sich sogar die "Braut", den teuersten Stamm, 1,2 Festmeter Walnuss aus dem Revier Lichtenfels Staffelstein, für 1005 Euro pro Festmeter. Das zweithöchste Gebot erhielt mit 928 Euro ebenfalls eine Walnuss aus dem Gebiet der WBV Bamberg.
35 Kunden aus dem In- und Ausland räumten 97 Prozent der aufgelegten Hölzer ab. Der durchschnittliche Erlös lag bei 281 Euro pro Festmeter, elf Euro mehr als im vergangenen Jahr, aber sieben Euro unter dem Jahr 2011. Vor allem für Eiche und Kirsche konnten wegen der sehr guten Qualität Mehrerlöse von 40 bis 60 Euro pro Festmeter im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden.