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Nach dem Unfall in Waizendorf wird gehandelt


Autor: Sebastian Martin

Stegaurach, Freitag, 07. Februar 2014

Das soll sich nicht wiederholen. In Waizendorf (Gemeinde Stegaurach) nimmt der Schulbus bald eine andere Route. Vor einer Woche war hier ein Kind von einem Auto schwer verletzt worden.
Gisela Metzner (3. v.l.) vom gleichnamigen Busunternehmen zeigt, wo der Schulbus in Waizendorf abbiegen könnte: Polizeihauptkommissar Peter Krauß, Annette Löhlein (Sicherheitsbeauftragte der Stegauracher Schule), Günter Litzlfelder (Zweiter Bürgermeister), Egbert Hebendanz (Bauhof) und Helmut Hartwich vom Landratsamt (v.l.) diskutieren über die mögliche Variante.  Foto: Ronald Rinklef


Es ist der erste Schritt und der am wenigsten bürokratische zu mehr Sicherheit: Die Linie des Schulbusses durch Waizendorf wird verändert. Ab Mitte Februar soll der Bus dann ein halbes Jahr auf Probe an beiden Straßenseiten halten. Bisher stoppt er nur auf der Westseite. Einem siebenjährigen Jungen war das vor knapp eineinhalb Wochen zum Verhängnis geworden - er wollte über die Straße zur Bushaltestelle. Er übersah ein Auto, es kam zum Unfall. Der Junge wurde dabei schwer verletzt. Dem Kind geht es laut Polizeihauptkommissar Peter Krauß inzwischen besser.

Nun wurde von der Stegauracher Schulleitung und dem Busunternehmen Metzner eine neue Schulbuslinie ausgearbeitet, die kurzfristig mehr Sicherheit für die Schüler bringen soll.


Test mit dem Bus
Heftigen Protest hat es von besorgten Eltern und Vertretern des Gemeinderats nach dem Unfall gegeben (wir berichteten). Die Ortsdurchfahrt sei zu gefährlich. Es wurde eine Bedarfsampel gefordert. Eine Überquerungshilfe gibt es bisher nicht. "Nur eine rote Ampel ist ein klares Signal für die Autofahrer", sagt Elternbeiratsvorsitzende Frieda Metzler.

"Das ist keine Verkehrsschau", betont Helmut Hartwich, zuständig für den Straßenverkehr am Landratsamt, bei dem Ortstermin Ende der Woche. An dem Tag konnte nicht über eine Ampel diskutiert werden, es ging ausschließlich um die Buslinie, die bei einer Fahrt mit Vertretern der Stegauracher Schule, des Elternbeirats, der Gemeinde sowie der Polizei und des Landratsamtes getestet wurde. Zusätzlich zum Halt auf der Westseite sieht die Variante vor, dass der Bus auch die Ostseite von Waizendorf anfährt. Somit müssten die Kinder von dieser Seite nicht über die Straße gehen.


Parkverbot an manchen Stellen?
Als machbar bezeichnete Busfahrer Michael Hofmann die Variante bei der Testfahrt. Eine entscheidende Frage war jedoch, ob der Bus durch die Kapellenstraße im Wohngebiet fahren kann, wo viele Autos parken. Ein paar Veränderungen könnte auf die Anwohner zukommen: Zumindest an manchen Stellen wird es ein Parkverbot geben. Darüber hat die Gemeinde im Einzelnen jedoch noch zu entscheiden.

Um die Bedarfsampel ging es dann doch am Rande: "Wir informieren die Behörden jetzt und schauen, dass wir so schnell wie möglich eine Verkehrsschau herbringen", sagt Zweiter Bürgermeister Günter Litzlfelder (CSU/Bürgerblock). Die Gemeinde hat bereits an der Straße ein Verkehrszählgerät angebracht, das auch die Geschwindigkeit misst.

Dieses müsse nun beizeiten ausgewertet werden, ebenso müsse eine Verkehrszählung durch das Staatliche Bauamt abgewartet werden. Dann erst könne es zu einer Verkehrsschau kommen, erklärt Helmut Hartwich vom Landratsamt. Außerdem müsse die Gemeinde wissen, was sie machen wolle, sagt er.

Darüber wird nun am Montag der Bauausschuss beraten. Es soll dann nicht nur um die Verkehrssicherheit in Waizendorf gehen, auch die Situation in der gesamten Gemeinde wird in den Blick genommen.