Nach Brand: Josefsheim in Bamberg wiedereröffnet

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Das sanierte St. Josefsheim präsentiert sich außen wie innen mit den dominierenden Farben blau, grün und orange. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Das sanierte St. Josefsheim präsentiert sich außen wie innen mit den dominierenden Farben blau, grün und orange. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Provinzial Reinhard Gesing übergab den Generalschlüssel für das Josefsheim an Emil Hartmann und seine Stellvertreterin in der Gesamtleitung, Anne Jahn. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Provinzial Reinhard Gesing übergab den Generalschlüssel für das Josefsheim an Emil Hartmann und seine Stellvertreterin in der Gesamtleitung, Anne Jahn.           Foto: Marion Krüger-Hundrup
 

Rund 350 Gäste feierten 100 Jahre Don-Bosco-Jugendwerk Bamberg und die Einweihung des sanierten St. Josefsheims.

Sogar die Festschrift zum 100. Jubiläum des Don-Bosco-Jugendwerks Bamberg hat die Form eines Zeltes. Sie erinnert also gleich an den Zirkus Giovanni, in dem sich die umsorgten Buben und Mädchen als Artisten erproben können. Und in dem sich am Freitag rund 350 Gäste versammelten, um diesen runden Geburtstag ausgiebig zu feiern.

Zugleich erlebten sie die Einweihung des grundlegend sanierten St. Josefsheims: "Ein Ort, an dem junge Menschen ein Zuhause und Nestwärme erfahren können", wie Pater Reinhard Gesing, Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, sagte.

Der Festakt entsprach dem typisch salesianischen Motto "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen". Statt langer Festreden gaben Schützlinge des Jugendwerks in der Manege Kostproben ihres Könnens. Am Trapez, am Springseil, am Vertikaltuch oder mit Jonglagen begeisterten die jungen Körperkünstler und lösten wahre Beifallsstürme aus.

"Wohnzimmer unserer Einrichtung" hatte der Gesamtleiter des Don-Bosco-Jugendwerks, Emil Hartmann, das Zirkuszelt genannt. Entsprechend familiär geriet die namentliche Begrüßung der vielen Freunde und Förderer, Salesianer, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kommune und Kirche, sowie Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Ehemalige. Die lange Liste verdeutlichte, was dem Jugendwerk seit 100 Jahren in Bamberg gelingt. Nämlich "Power- und Lobbyarbeit für die Jugend zu leisten", wie Emil Hartmann hervorhob.

Breites Portfolio an Hilfen

Er blätterte die Chronik des Werkes auf, das am 12. Dezember 1919 mit Salesianerpater Georg Wagner begann. Inzwischen hat es sich durch ein breites Portfolio an Hilfen zur Erziehung, Tagesstätten, Projekten der Jugendsozialarbeit, schulischen Angeboten, erlebnis- und zirkuspädagogischen Angeboten in Bamberg etabliert. "Wir verdanken den Salesianern viel in Bamberg", meinte denn auch Staatsministerin Melanie Huml (CSU). Es sei "wunderbar, dass es Menschen gibt, die die Jugend begleiten, damit ihr Leben gelingt". Dass "Erziehen eine Sache des Herzens ist, ist hier immer erlebbar."

Zweiter Bürgermeister Christian Lange (CSU) würdigte ebenfalls das "segensreiche Wirken der Salesianer in den verschiedenen Einrichtungen". Ohne das Don-Bosco-Jugendwerk "wäre Bamberg ein furchtbares Stück ärmer", so Lange, dankte im Namen der Stadt für allen Einsatz zugunsten junger Menschen und wünschte, "dass es so weitergeht".

Bevor Weihbischof Herwig Gössl die Holzkreuze für das grundsanierte St. Josefsheim segnete, stellte der ausführende Architekt Matthias Dietz das neue Konzept des 100 Jahre alten Hauses am Teufelsgraben vor. Es sei ohnehin sanierungsbedürftig und ausgeräumt gewesen, als im Juni 2017 ein Brand des Dachstuhls und die anschließenden Löscharbeiten einen Abbruch bis auf die Außen- und eine Innenwand notwendig machten. Nach den unfallfreien Arbeiten bietet das St. Josefsheim jetzt drei Gruppen von insgesamt zwanzig Kindern und Jugendlichen eine neue Heimat. Und zwar gemäß der aktuellen Erfordernisse an die Jugendhilfe und energetisch auf dem besten Stand. Im Untergeschoss liegt die Zentralküche, in der pro Tag rund 290 Essen zubereitet werden für die Bewohner des Josefsheims, für die zwei Horte des Jugendwerks, für das Combonihaus und für das Jugendwohnheim in Forchheim, das nun auch zum Jugendwerk gehört.