Ganze Flotten von Hubschraubern am Himmel über Bamberger Land sorgen für fragende Blicke: Es handelt sich um US-Streitkräfte bei der Verlegung von Truppen.
Das Wummern der Rotoren hallt weit übers Land: In den vergangenen Wochen werden immer wieder ganze Flotten von Militärhubschraubern am Bamberger Himmel gesichtet. In Breitengüßbach und Hallstadt melden Zivilisten bereits Anfang Juni Sichtungen in den sozialen Netzwerken, später auch in Bischberg und Erlau. Westlich von Burgebrach sind es zwei Wochen später neun Helikopter mit Doppelrotoren. "Das müssen Amis sein, so viele Hubschrauber hat die Bundeswehr gar nicht", scherzen die Menschen am Boden. Sie haben Recht. Und weitere Überflüge sind wahrscheinlich.
Denn die US-Streitkräfte verlegen massiv Truppen in den Osten Europas - zu Land, zu Wasser und in der Luft. Die Großübung "Sabre Strike 18" im Baltikum und Polen ist abgeschlossen: 18 000 Soldaten aus 19 Nato- und Nicht-Nato-Staaten haben zwischen dem 3. und 15. Juni an dem militärischen "Säbelhieb" teilgenommen - die entsprechenden Truppenbewegungen hin und zurück laufen immer noch.
Außerdem verstärken die US-Streitkräfte seit der russischen Annexion der Krim ihre Präsenz im Osten Europas im Rahmen der Operation "Atlantic Resolve". Diese "altantische Entschlossenheit" untermauern die USA durch Mensch und Material, die alle neun Monate ausgetauscht werden - aktuell läuft eine solche Rotation. Ende Juni legen frische Truppen in Rotterdam an. "Mit mehr als 80 Helikoptern und 1700 Soldaten wird die 4. Kampffliegerbrigade hauptsächlich in Deutschland stationiert sein, mit einer angestrebten Präsenz in Lettland, Rumänien und Polen", heißt es in einem Bericht des "Defense Visual Information Distribution Service", einem Infokanal der US-Streitkräfte. Das erste Ziel der Militärhubschrauber - 52 Black-Hawks, zwölf Chinooks und 24 Apaches: der US-Flugplatz Illesheim, Germany, Luftlinie 60 Kilometer südwestlich von
Bamberg.
Die US-Streitkräfte wollen sich dabei offenbar nicht in die Karten blicken lassen. Mehrere Presseanfragen unserer Zeitung per E-Mail und Telefon an verschiedene US-Pressestellen bleiben über Tage unbeantwortet. Am gestrigen 4. Juli, Independence Day, sind die Pressebüros ohnehin unbesetzt. Lediglich Cornelia Summers von der US-Army-Garnison in Ansbach – 67 Kilometer Luftlinie nach Bamberg – bestätigt Helikopter-Flüge, ohne Details zu nennen.
Bleiben die deutschen Behörden: "Bei den Amerikanern ist bei solchen Verlegungen viel Material in der Luft", sagt Oberstleutnant Jan Reichmann, Sprecher am Luftfahrtamt der Bundeswehr. Dort werden alle Flugbewegungen im deutschen Luftraum registriert. Bei den Maschinen, die am 4. Juni über Hallstadt geflogen sind, handelt es sich demnach um neun UH-60 Black-Hawk-Transporthubschrauber der US-Army auf dem Weg nach Polen. Am 15. Juni haben mehrere doppelrotorige CH-47-Chinooks Burgebrach passiert, als sie von Polen nach Ansbach verlegten. Laut Reichmann sind weitere Überflüge wahrscheinlich – für Details verweist das Luftfahrtamt an die US-Streitkräfte.
Info:
Truppenstärke 35 000 US-Soldaten waren laut einem Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages im Jahr 2017 in Deutschland stationiert. Ende 2008, also kurz vor Beginn der ersten Amtszeit des US-Präsidenten Barack Obama, waren es noch 45 597. Zum Vergleich: In Zeiten des Kalten Krieges 1985 waren es 246 875.
Stützpunkte Zu den elf Hauptstandorten zählen nach Auskunft der US-Botschaft in Berlin ...
... der Luftwaffenstützpunkt Ramstein,
... der Luftwaffenstützpunkt
Spangdahlem,
... die drei zusammengefassten Heeresstützpunkte Grafenwöhr, Hohenfels und Vilseck sowie der Standort Garmisch-Partenkirchen (zwei Liegenschaften), die zusammen die Heeresgarnison "Bayern" bilden,
... die Heeresgarnison Wiesbaden mit insgesamt 15 Liegenschaften und Wohnanlagen in und um Wiesbaden, einer Wohnanlage und einem Übungsplatz in Mainz, einem Logistikzentrum in Wackernheim sowie einigen Außenstellen, etwa dem Dagger Complex in Darmstadt,
... Kaiserslautern (Hauptquartier) und Baumholder als Hauptstandorte der Heeresgarnison "Rheinland-Pfalz", die sich insgesamt auf 27 Liegenschaften verteilt, unter ihnen das Militärkrankenhaus in Landstuhl,
... die Heeresgarnison Stuttgart
mit insgesamt fünf Liegenschaften,
... sowie die Heeresgarnison Ansbach mit ihren beiden Militärflugplätzen in Ansbach-Katterbach und Illesheim sowie ihren insgesamt acht Kasernen.
Zukunft Der US-Präsident erwägt laut Medienberichten den Abzug eines Großteils der in Deutschland stationierten Soldaten. Das Pentagon dementiert die Berichte.
ganz ehrlich? Mir wären die Amerikaner und ihre Familien hier in Bamberg weitaus lieber als so manch andere Klientel. Und in den vergangenen Jahrzehnten, als noch die Bedrohung aus dem Osten präsent war, waren die Amerikaner ja gut genug dazu, hier in Deutschland stationiert zu sein und die Sicherzeit zu gewährleisten. Ich weiss, angesichts der Politik in den vergangenen Jahren die USA ihr Gesicht erheblich verloren hat, aber man sollte trotzdem nicht vergessen, was die USA hier in Deutschland gesichert hat und nicht ganz so undankbar sein
die haben viel getan und die hätten noch mehr getan, nur nie auch nur einen finger für uns krumm gemacht
und tschüss, euch weint keiner auch nur eine träne nach