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Missbrauchs-Skandal: Patienten-Akten angefordert


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Dienstag, 26. August 2014

Die Ermittlungen gegen den ehemaligen leitenden Arzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Klinikums Bamberg gehen voran. Viele Fragen sind offen.
Die Ermittlungen gegen den ehemaligen leitenden Arzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Klinikums Bamberg gehen voran. Viele Fragen sind offen.  Foto: Matthias Hoch


Die Ermittlungen gegen den ehemaligen leitenden Arzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Klinikums am Bruderwald gehen voran. Wie am Dienstag vom Krankenhaus zu erfahren war, forderten die Ermittler nun gezielt Namen von Mitarbeitern der Klinik für Gefäßchirurgie an. Ebenso wurden einzelne Patientenakten verlangt.
Die Aufklärungsarbeit der Strafverfolgungsbehörden weiten sich somit aus. Mitarbeiter könnten befragt werden, ob sie nicht doch etwas von den Vorfällen bemerkt haben.

Die Sozialstiftung Bamberg unterstütze die Ermittlungen weiterhin vollumfänglich, hieß es vom Klinikum. Man wolle zur Aufklärung beitragen. Vor allem ist die Dimension des Missbrauchs-Skandals momentan noch nicht abzusehen.



Bisher sind offiziell vier Fälle bekannt, in denen der Mediziner Frauen innerhalb einer vermeintlichen Studie betäubt und sexuell missbraucht beziehungsweise vergewaltigt haben soll. Sechs weitere Frauen haben sich bisher auf der vom Klinikum eingerichteten Hotline gemeldet. Ob sie auch zu den Opfern zählen, wird momentan ermittelt.

Für Fragen von Patientinnen, die in der Abteilung behandelt wurden, besteht beim Klinikum Bamberg nach wie vor die Hotline. Sie wird unter der Rufnummer 0951/5030 an die leitende Psychologin weitervermittelt.
Die Sozialstiftung Bamberg will fortlaufend über weitere Entwicklungen informieren.