Messerangreifer hörte Stimmen

1 Min
Vor dem Landgericht Bamberg wird derzeit gegen einen Asylbewerber verhandelt, der einen Mitbewohner mit dem Messer angriff. Foto: Stefan Fößel
Vor dem Landgericht Bamberg wird derzeit gegen einen Asylbewerber verhandelt, der einen Mitbewohner mit dem Messer angriff. Foto: Stefan Fößel

In einem Asylbewerberheim griff ein 23-Jähriger einen Mitbewohner mit dem Messer an. Vor Gericht geht es um die Frage, ob er auch künftig andere gefährdet.

Waren es die Stimmen in seinem Kopf, die Darian S. (Namen geändert) in einem Asylbewerberheim im westlichen Landkreis zum Steakmesser greifen ließen? Oder waren es die Provokationen von Samir P., der ihm zuvor den Weg zum Wasserhahn versperrt, ihm die Frühstückseier an die Wand geworfen und Darian S. mehrmals geschlagen hatte? Zur genauen Motivation kann der Angeklagte wenig sagen. Dass er aber Samir P. angriff und an Nacken, Schulter und Unterarm verletzte, hat er nie bestritten.
Darian S. gilt jedoch als schuldunfähig, durch eine zum Tatzeitpunkt bestehende Psychose sei "die Einsichtsfähigkeit in das Unrecht seines Tuns aufgehoben" gewesen. Im Verfahren vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Bamberg geht es nun darum, ob aufgrund der Erkrankung weitere ähnliche Taten zu erwarten sind, S. deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist und in einem psychatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss.
Während die Zeugenaussagen ein relativ einheitliches Bild vom Tatgeschehen zeichneten, waren sich behandelnder Arzt und Sachverständige nicht ganz einig darin, wie es mit S. weitergehen soll. Am Montag wird das Verfahren fortgesetzt.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier (für Abonnenten kostenlos).