Mehr Sicherheit am Weihnachtsmarkt in Bamberg
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Mittwoch, 25. November 2015
Am Donnerstag beginnt der traditionelle Weihnachtsmarkt am Maxplatz in Bamberg. Die Sicherheit steht in diesem Jahr besonders im Fokus. Das Ordnungsamt hat die Standbetreiber sensibilisiert. Die Verantwortlichen sehen sich gut vorbereitet.
Georg Fischer ist froh, dass jetzt das "Kurze-Hosen-Wetter" endlich vorbei ist. Schließlich öffnet am Donnerstag, 26. November, der Weihnachtsmarkt in Bamberg. "Wenn es zu warm ist - wer kommt da in weihnachtliche Stimmung?", fragt Fischer, der einen Süßwarenstand betreibt. Aus seiner Sicht spielt das Wetter also mit, um möglichst viele Besucher an die rund 60 Buden auf dem Maxplatz und am Grünen Markt zu locken. Schnee wäre allerdings noch besser.
Doch fürchtet der Vorsitzende der Bamberger Marktkaufleute, dass in diesem Jahr ein ganz anderes Thema die Menschen von einem Besuch abhalten könnte: die Sicherheit. Der Terroranschlag in Paris, das abgesagte Fußballspiel in Hannover: "Eine große Diskussion gab es danach", sagt der 52-Jährige, der auch Vizepräsident des Landesverbands der Marktkaufleute und Schausteller in Bayern ist.
In Kontakt mit Innenministerium
Die Berichte in den Medien, ob die Weihnachtsmärkte sicher sind, beschäftigten die Branche. Dabei seien die Märkte nicht die einzigen Großveranstaltungen, die stattfänden. Fischer hat großes Vertrauen in die Behörden. Die Marktkaufleute stünden ständig im Kontakt mit dem bayerischen Innenministerium. "Wir glauben nicht, dass sich jemand Sorgen machen muss. Wenn etwas im Busch wäre, wären wir mit der Stadt die Ersten, die es erfahren würden." Insofern sei es das Beste, den Weihnachtsmarkt ganz normal zu genießen: "Wir sind sicher!", sagt Fischer.
Neue Sicherheitsvorkehrungen
Dennoch gibt es eine Reihe neuer Sicherheitsvorkehrungen.
So wurden am Mittwoch bei der routinemäßigen Sicherheitsabnahme des Ordnungsamtes Zettel mit Telefonnummern an die Standbetreiber ausgeteilt. Unter anderem soll es den Kaufleuten dadurch leichter gemacht werden, einen Ansprechpartner der Sicherheitsbehörden zu finden, sollten sie einen verdächtigen Gegenstand wahrnehmen, erklärt Steffen Schützwohl von der Pressestelle der Stadt."Wir haben außerdem an allen Ständen gut sichtbare Nummern, damit jederzeit jemand sagen kann, an welchem Stand etwas Verdächtiges wahrgenommen wurde", schildert Schützwohl die Neuerungen.
Und: Die Situation am Grünen Markt wurde entschärft, ein Glühweinstand verlegt, um den Umfang der Menschenmassen vor dem Gabelmann zu reduzieren, so der Sprecher.
Bei der Polizei spricht man von einer abstrakten Gefahrenlage, die jedoch schon länger bestehe und im Auge behalten werde. Auch in diesem Jahr liege keine konkrete Gefährdung vor, dennoch "wird der Weihnachtsmarkt von uns überwacht", sagt Hauptkommissarin Silke Gahn von der Bamberger Polizei. Mehr Beamte wird es dennoch sichtbar nicht auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt geben.
Eher kleinere Märkte besuchen?
Der traditionelle Weihnachtsmarkt lockt die Menschen mit einer Mischung aus Essen, Haushaltswaren, Kleidung und natürlich Glühwein. "Der Branchenmix ist das Besondere an diesem Markt", erklärt Georg Fischer. Seit über 100 Jahren gibt es einen Weihnachtsmarkt in Bamberg. Seit 40 Jahren findet er inzwischen auf dem Maxplatz statt. Im Vergleich zu den großen Märkten wie dem Christkindlesmarkt in Nürnberg steht der Bamberger Markt nicht im medialen Fokus. Auch in den sozialen Medien im Internet äußern sich die Menschen. Sie glauben nicht, dass kleinere Weihnachtsmärkte gefährdet seien. So schreibt Peter Mages aus Bamberg auf Facebook: "Kleine Märkte sind wohl ungefährdet und auch gemütlicher, weil nicht so überlaufen und touristisch vermarktet." Und auch "Ari Elle" ist dieser Meinung: "Also, mich wirst du nicht auf den größeren Weihnachtsmärkten (Würzburg Nürnberg usw.) antreffen. Ich werde bei uns in der ländlichen Gegend auf die kleinen Dorfmärkte gehen."
Ab Donnerstag, 26. November, ab 9.30 Uhr geöffnet:
Öffnungszeiten: Der traditionelle Bamberger Weihnachtsmarkt ist in der Zeit vom 26. November bis zum 23. Dezember geöffnet. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Samstag jeweils von 9.30 Uhr bis 20 Uhr und sonntags von 11 Uhr bis 20 Uhr.
Eröffnung: Der Weihnachtsmarkt wird am Donnerstag, 26. November, von Bambergs 3. Bürgermeister Wolfgang Metzner, dem Bamberger Christkind Clara Hensel, der Blaskapelle Don Bosco und dem Kinderchor der Rupprecht-Schule um 18 Uhr eröffnet.
