Mediterranes Feeling im Freibad
Autor: Udo Billen
Scheßlitz, Dienstag, 09. Juli 2019
Die erste "Lange Freibadnacht in Scheßlitz" in diesem Jahr lockte viele Gäste an. Von denen gab es viel Lob.
Unter der (Sonnen-) Schirmherrschaft des hl. Petrus wurde die erste "Lange Freibadnacht in Scheßlitz" in diesem Jahr ein großer Erfolg. Zahlreiche Gäste erfreuten sich bei strahlendem Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen des Badewetters - bei einer Öffnungszeit bis 22 Uhr. Das Thermometer zeigte am Samstag eine Wassertemperatur von 26° C und am Abend um 20 Uhr immer noch eine Lufttemperatur 24° C an. Fast schon mediterranes Feeling in Scheßlitz.
Bademeister Carsten Begerow schaut am Eingang nach dem Rechten und erzählt voller Stolz, dass die Ursprünge des Scheßlitzer Freibades auf einen Bau von 1935 zurückgehen. Obwohl als Augenzeuge zu jung, berichtet er darüber, dass das Becken seinerzeit "noch von Hand ausgegraben" worden sei. Ende der 70er Jahre wurde dann die Technik saniert. Und später aus dem früheren Fliesenbecken ein Folienbecken. "Ihr braucht heute Abend nicht bezahlen", ruft er freundlich einigen Besuchern beim Eintritt zu. "Außer an den Ständen", wie er dann doch noch einschränkend vermerkt.
"Die Lange Freibadnacht wird in Scheßlitz recht gut angenommen und ist für den Bekanntheitsgrad ganz nett", meint er. Sie sind heute "zu zweit da und die Wasserwacht. Der Betrieb geht bis 22 Uhr. Wetterabhängig ist es aber meist elf, halb zwölf", bis dann auch die Veranstalter nach Hause können.
Außer dem "Großen Schwimmkurs" in den Sommerferien, an dem sich "immer so rund 50 bis 60 Kinder im Alter von Fünfeinhalb bis Sieben beteiligen" und der mit Unterstützung der Wasserwacht stattfindet, bietet das Freibad auch noch fünf bis sechs kleinere Schwimmkurse pro Badesaison an. "Die Erfolgsquote ist sehr hoch", was auch in seinem Interesse sei, so Begerow, schließlich habe er und sein Kollege "dann auch weniger zu tun".
Im Gegensatz zu anderen Regionen wird das Bad nicht nur von den örtlichen Schulen an Vormittagen gut angenommen. Auch aus Stadelhofen kommt ein Bus mit rund 50 Kindern ins Freibad nach Scheßlitz.
Familie Freudensprung aus Scheßlitz kommt fast täglich ins Freibad. Sie sind Dauerkartenbesitzer und "für Regionalität". Natürlich kennen sie die die "Lange Freibadnacht", seit es sie gibt. "Es ist immer ganz nett", meinen sie, und Frau Freudensprung findet es schön, dass sich die Betreiber dafür "immer was überlegen". Die Familie ist froh darüber, dass Scheßlitz ein eigenes Schwimmbad hat.
Kein Luxusobjekt
Nachdem landauf landab die Listen mit Badeunfällen immer länger werden und allseits bedauert wird, dass Kinder und Jugendliche heutzutage immer weniger schwimmen können, dämmert es inzwischen auch der Politik, dass Schwimmbäder weder Luxusobjekt von Kommunen, noch Profitcenter zu sein haben, sondern dass sie in den Kommunen viele nützliche Aufgaben erfüllen, wie auch das Scheßlitzer Freibad zeigt. Angefangen bei der sinnvollen Freizeitbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen, über die Aufrechterhaltung eines regen Vereinslebens in einer Kommune, einer Begegnungs- und Erlebnisstätte von Familien und Freunden, bis hin zur Lebensrettungseinrichtung, indem bereits die Kleinsten schwimmen lernen können. Dessen sind sich auch Erster Bürgermeister Roland Kauper (CSU), als Mitglied der Wasserwacht in Vereinskleidung anwesend, und Zweiter Bürgermeister Söder (CSU), der ebenfalls vor Ort war, bewusst.