Die Bundestagsabgeordnete der Grünen protestiert mit jungen Umweltaktivisten im Steigerwald gegen die Fällungen von Bäumen.
Die Auseinandersetzung um den Steigerwald gewinnt wieder an Schärfe: Am Sonntag hat sich die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Wahlkreis Bamberg-Forchheim) gemeinsam mit jungen Umweltaktivisten aus Protest gegen die jüngst wieder aufgenommenen Fällungen von Buchen an selbige gekettet. Dazu erklärte die Grünen-Politikerin: "Die Fällungen im Ebracher Forst sind keine Pflegemaßnahmen, sie sind ein profitorientierter Skandal. Während sich die Bayerische Staatsregierung vorn mit Ambitionen im Naturschutz rühmt, holzen die Bayerischen Staatsforsten hinterrücks im naturschutzfachlich wichtigsten Gebiet Bayerns jahrhundertealte Buchen ab."
Unterstützt wurde Badum bei ihrer Aktion im Ebracher Forst von Engagierten aus der Region, dem Netzwerk keinhamehr aus Würzburg, der Grünen Jugend Oberfranken und Bamberg sowie von jungen Umweltaktivisten aus ganz Bayern.
Mit "sehr vorsichtigen Maßnahmen zur Förderung des Waldumbaus sowie Pflanz- und Pflegemaßnahmen wie etwa Kronenpflege zugunsten der Eiche" haben die Bayerischen Staatsforsten begründet, dass sie nach vier Jahren ohne Fällungen im Hohen Buchenen Wald diese nun wieder aufgenommen haben. Badum kann dahinter nur Profitstreben erkennen: "60 Euro pro Meter Buche ist es den Bayerischen Staatsforsten wert, den wichtigsten Naturschatz Bayerns zu zerstören und die Meinung eines Großteils der Bevölkerung sowie vieler Naturschutzverbände zu ignorieren."
Durch die Fällungen von etwa 80 bis 100 Buchen würden dem Nordsteigerwald 120 bis 170 Jahre alte Bäume genommen und durch die Fällung jüngerer Buchen auch die Chance, ebensolche Bäume zu werden, die "als immense CO2-Speicher im Kampf gegen die Klimakrise ein so wichtiger Beitrag wären". Von der Erklärung des Staatsbetriebs, wonach es dort auch weiterhin dicke Buchen und Methusalembäume geben werde, lässt sich Badum nicht beschwichtigen.
Fällmoratorium gefordert
Der "einzigartige Nordsteigerwald" benötige jetzt dringend Schutz. Bereits im Mai hatte die Forchheimerin bei der Landesdelegiertenkonferenz in Hirschaid angekündigt, sich zur Not an die wertvollen Buchen anzuketten. "Und ich halte nichts von leeren Floskeln", betonte die Bundestagsabgeordnete, als sie sich symbolisch an eine Buche kettete. "Ich fordere mit aller Vehemenz ein sofortiges Fällmoratorium, ein Schutzgebiet für den Hohen Buchener Forst sowie für die unterfränkischen Gebiete bei Handthal, Oberschwarzach und Gerolzhofen und langfristig einen Nationalpark Nordsteigerwald." Sie sei bereit, auch weiterhin ihren Worten Taten folgen zu lassen: "Zur Not ketten wir uns an diese Buchen!"
Abgesehen davon...
"würden dem Nordsteigerwald 120 bis 170 Jahre alte Bäume genommen"
Die Bäumchen auf dem Bild sind noch keine 50 Jahre alt. Das zeugt alles nicht gerade von forstwirtschaftlichem Sachverstand. Aber Hauptsache, erst mal dagegen und medienwirksam in Szene gesetzt. Ich weiß nur nicht, ob man solchen selbst-darstellerischen Narzissten ohne Ahnung von der Materie tatsächlich Regierungsverantwortung übertragen sollte.
Wieder einmal fällt auf: je aktiver sich ein Politiker für seine Ziele einsetzt umso mehr wird er/sie zur Zielscheibe der Andersdenkenden. Wie tief die Schublade hier aufgeht sieht man am Kommentar von Muel1949, der sogar zum Kauf eines Seiles auffordert. Klar, viele bleiben lieber in ihrer Komfortzone und halten grünes Ansinnen für Teufelszeug, müssten sie ja ansonsten ihr eigenes Handeln evtl. überdenken und schlimmstenfalls sogar ändern. Vor 10 Jahren war der FT noch voll von Leserbriefen Menschengemachter Klimawandel sei Unsinn. Mittlerweile begibt man sich damit auf Stufe von Trump und ist dann lieber verhaltener. Zum Glück ist aber noch genug Vernunft in der Welt um nicht tatenlos zuzuschauen. Warum haben die Grünen den Zulauf: weil sie den Hintern nunmal hochbekommen und aktiv werden. Die Badum-Akion mag selbst einige Grünenwähler irritieren, aber sie belegt dass sie auch nach den Wahlen aktiv ist wofür sie vorher schon eingetreten ist. Sie ist schließlich ihren Wählern verpflicht und nicht ihren Hatern...
wenn solch ein schwachsinn gar mit mit einsetzen für ziele gleich gesetzt wird, vlt auch noch mit den ureigensten aufgaben eines parlamentsabgeordneten verknüpft wird, dann wundert mich in unserem lande nichts mehr, nur manches lässt sich dann erklären, guter CADIZO das ist kindergarten und sonst nichts und es stellt sich die frage bei solch einem infantilen verhalten, ob die gute frau am richtigen platz ist oder woanders vlt besser aufgehoben wäre, die betonung liegt auf dem wort aufgehoben
Es sind jetzt schon genügend Kommentare pro und contra Lisa Badum abgegeben worden. Da muss ich nicht auch noch meinen Senf dazu geben. Aber erstaunlich ist das Ergebnis dieser Aktion schon (allein hier im Forum 22 Kommentare). Man redet und schreibt darüber. Wenn das der eigentliche Zweck der Aktion war, hat Frau Badum ihr Ziel doch erreicht, oder?
Liebe Frau Badum, haben Sie sich jemals im Leben schon mit Waldverjüngung befasst? Denke, nach Ihrem Ansinnen haben Sie und der Anhang der Grünen "NULLAHNUNG". Warum nehmen Sie überhaupt eine Kette? Preisgünstiger wäre ein langes, starkes Seil!