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Mathias Zeck gibt letztes Parteiamt ab


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Freitag, 19. Juli 2013

Die Erosion der CSU geht weiter. Mit Mathias Zeck kündigt jetzt der Vorsitzende des Ortsverbands Dom/Wildensorg seinen Rücktritt an.
Im Mai 2011 war die Welt im CSU-Kreisvorstand noch in Ordnung. Das Bild zeigt Mathias Zeck mit (v.l.) Daniela Reinfelder, die der Partei schon länger den Rücken gekehrt hat, Kreisvorsitzendem Christian Lange, Oliver Leuteritz und dem verstorbenen Stadtrat Franz Pichler.




Wie vor fünf Wochen, als die halbe Führungsriege der CSU Wunderburg unter Hans-Jürgen Eichfelder ihre Ämter niederlegte, steht erneut der Kreisvorsitzende, Christian Lange, im Zentrum der Kritik.

Zeck, der bis März einer der Stellvertreter Langes war, lässt an dessen Parteiführung kein gutes Haar. "Unter Christian Lange und Helmut Müller und Co ist die Partei zu einem führungslosen Intriganten-Stadel verkommen und der tiefe Fall droht in den nächsten Monaten bis zur Stadtratswahl weiter zu gehen", behauptet der Journalist.
Und, dass Leute mit eigener Meinung in Bambergs CSU nicht erwünscht seien. Das hat Zeck, den viele auch als Präsidenten des FC Eintracht kennen, angeblich wiederholt am eigenen Leib verspürt: Statt kritische Köpfe einzubinden, würden sie ausgegrenzt.


Er sagt, die "Diffamierungen" durch den Kreisvorsitzenden hätten noch zugenommen, seit er, Zeck, sich öffentlich dafür einsetzte, dass Helmuth Jungbauer an die Spitze des Kreisverbands gewählt wird.

Lange bedauert den Rücktritt


Lange bedauerte auf Anfrage den Rücktritt Zecks. Dessen persönliche Angriffe wertet er als Ausdruck der Enttäuschung.
Der 45-Jährige habe in der CSU mehr werden wollen und sei mit seinen Vorstellungen nicht durchgedrungen: "Das darf man jetzt nicht überbewerten."

Für den Ortsverband erwächst laut Lange wenige Monate vor den Stadtratswahlen nun die Chance "auf einen Neuanfang" und eine Kandidatur auf der CSU-Liste.

Denn Zeck steht nicht darauf und er wollte das auch nicht, wie er versicherte. "Unter" Lange habe er keinen Wert auf eine Kandidatur gelegt.

Im Gegensatz zu Eichfelder, der sich inzwischen in der neuen Wählergemeinschaft "Bambergs unabhängige Bürger" der ehemaligen CSU-Stadträtin Daniela Reinfelder engagiert, sieht Zeck seine politische Heimat weiter in der Union. Auch im Ortsverband mit seinen rund 40 Mitgliedern will er bleiben.

Dass er auf einer anderen Liste für die Kommunalwahlen auftauchen könnte, schließt er gleichwohl nicht aus. Vorrang habe für ihn jetzt, "die CSU-Geschichte" hinter sich zu bringen. Dann werde er in Ruhe überlegen.

Helmut Müller fühlt sich von Zecks Kritik nicht angesprochen. Begründung: Er sei Fraktionsvorsitzender und habe kein Parteiamt mehr inne.