Marktpremiere in Gundelsheims "Neuer Mitte"
Autor: Anette Schreiber
Gundelsheim, Samstag, 24. November 2012
In Gundelsheim findet heute der erste abendliche Wintermarkt der Region statt. Gemeinde, Vereine, Institutionen beteiligen sich. Über 40 Buden warten auf Besucher, die im Zentrum zusammenkommen.
Es soll etwas ganz Besonderes werden: Noch bevor überall mit dem 1. Advent die Adventsmärkte aufs Fest einstimmen, sorgt Gundelsheim für eine Vorfest-Atmosphäre - mit seinem Wintermarkt am heutigen Samstag. Aber nicht nur der Termin, sondern auch die Marktzeit dürfte aus dem Üblichen herausstechen: der Gundelsheimer Mark beginnt um 16 Uhr und wird um 22 Uhr enden, also größtenteils in der Dunkelheit stattfinden. Das verrieten die fleißigen Akteure gestern bei der Vorbereitung.
Etliche Hundert Meter Kabel allein für die Stromversorgung hatten Edgar Sebald, Stefan Fleischmann und Kollegen vom Bauhof zu verlegen. Über 40 Buden und Pavillons entlang der Hauptstraße werden das Herzstück dieses Marktes im Herzen der Gemeinde bilden.
Der Impuls kam von Daniela Schmitt, die seit nunmehr zwei Jahren den örtlichen Einkaufsmarkt betreibt. "Eigentlich schon im letzten Jahr", sagt sie, während sie mit der Co-Organisatorin, der Gundelsheimer Quartiersmanagerin Julia Zinnow Details abspricht. Aber damals war die Vorbereitungszeit einfach zu knapp.
Heuer jedenfalls konnte alles zeitig in die Wege geleitet werden. Mit dem Erfolg einer überragenden Resonanz bei Gemeinde, Vereinen und Institutionen. Daniela Schmitt meint, es müsste doch einmal gelingen, die Leute der Gemeinde zusammenzubringen. Bei einem ganz besonderen, schönen Anlass: Ein Wintermarkt, und der bei Nacht. "Das gibt's sonst in der ganzen Gegend nicht", begeistert sie sich. Begeistert ist sie von dem, was aus der Hauptstraße im Zuge der Erneuerung gemacht wurde. Dieses Flair, das sie nachts als noch intensiver empfindet, sollte einmal erlebbar werden. In Julia Zinnow fand sie eine gleichermaßen begeisterte Mitstreiterin, die sie bei der Vorbereitung und Umsetzung unterstützt. "Ich habe mit den Vereinen gesprochen und die Resonanz war großartig", freut sich die Quartiersmanagerin.
Seitens der Vereine und weiteren Teilnehmer ist eine Vielzahl von Repräsentanten Freitagvormittag vor Ort. "Keine Nägel, keine Schrauben und auch baulich nichts verändern", erklärt Stefan Loch, der den Markt seitens der Gemeindeverwaltung mit betreut. Denn elf Buden hat man sich aus Strullendorf ausgeliehen. Jetzt wissen also alle Bescheid. Rita Arnold und Elke Grüner kommen eigentlich aus Hallstadt, laufen in der Gundelsheimer Walking-Gruppe und wurden als begeisterte Kunsthandwerkerinnen vom Bürgermeister eingeladen, ihre schönen Sachen auf dem Markt anzubieten. Für ihren Verein, den örtlichen Kegelclub, inspizieren Annegret Kropf und Julia Böhlig die zwei reservierten Buden. In einer wird der Sportwart Lebkuchen backen, in der zweiten von den Clubdamen gefertigte Bastelsachen, Weihnachtsschmuck und Plätzchen angeboten. "Wir wollen uns ja in der Gemeinde einbringen", erklären die Damen ihr Engagement.
Die Feuerwehr hat schon mal ihre Kassiererin Brigitte Wettel geschickt. "Wir grillen Steaks und Bratwürste", allerdings im eigenen Pavillon. "Wenn in Gundelsheim was ist, macht die Feuerwehr mit", steht für ihren Verein fest. So wie für den Gartenbauverein, weiß Heinz Hübner. Der Markt sei ja auch eine Art der Ortsverschönerung. Dass der Musikverein aufspielt, ist für Vorsitzenden Alfred Blumm selbstverständlich. Selbstverständlich ist der Marktbereich für den Verkehr gesperrt. Umgeleitet wird übrigens ab 12 Uhr. Dann fährt auch der Stadtbus die Haltestelle Altes Rathaus bis Mitternacht nicht an. Wie der übrige Verkehr wird der Stadtbus über Karmeliten- und Bachstraße geleitet, erklärt Stefan Loch. Für Gundelsheims neue Ortsmitte ist der Wintermarkt jedenfalls eine Premiere.