Malalas Geschichte kommt gut an
Autor: Iryna Zakoretska
Bamberg, Mittwoch, 29. März 2017
Im Gewölbekeller des Theaters erlebte "Malala -Mädchen mit Buch" die Premiere. Nun können Schulen das Stück buchen.
Bamberg Voller Saal, erwartungsfrohe, fröhliche Gesichter im Gewölbe des E.T.A.-Hoffmann-Theaters: Ein bunt gemischtes Publikum, jung und alt, ist gespannt auf die Premiere "Malala - Mädchen mit Buch". Der Saal ist gut beleuchtet, die Bühne eher klein. Das macht nichts. Das Stück gastiert künftig in Klassenzimmern. Es erzählt aus dem Leben eines Mädchens aus Pakistan, Malala. Zu den Attributen gehören eine Tafel und Kreide, Schreibtisch und Stuhl. Auf einem Tisch sieht man unter anderem einen Wecker und einen Tablet-Computer.
Dann betritt Schauspielerin Iris Hochberger die Bühne. Sie spielt die Autorin des Buches, auf dem das Stück basiert: Auf der Suche nach Informationen für einen Artikel stößt sie im Internet auf die Meldung, dass Malala von Taliban angeschossen und schwer verletzt wird.
"Warum haben sie das getan?", fragt sich die Autorin. Und was könne sie als eine aus dem Westen stammende Frau über den Islam wissen? Mit diesen Fragen geht sie auf das Publikum zu: Malalas Geschichte beginnt. Mehrfach liest die Schauspielerin Blogeinträge der kleinen Malala vor und spielt sie auf ihrem Handy ab. Sie hängt auch Ausdrucke auf. In einem Eintrag wird erzählt, dass Taliban für alle Mädchen ein Schulverbot einführten. Malala hat Angst zur Schule zu gehen, aber sie gibt nicht auf. Sie kämpft für das Recht auf Bildung.
Woher hat sie diesen Mut? "Es wird nirgendwo geschrieben, dass Mädchen nicht in die Schulen nicht gehen dürfen", betont mehrfach die Schauspielerin. Die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin beeindruckt. Immer wieder gelingt es ihr, das Publikum einzubeziehen. Auch Zuschauer, die mit dem Stück nicht vertraut sind und das Originalbuch von Nick Wood nicht kennen, können dem Monolog folgen. Besonders gut verständlich ist die Inszenierung für alle, die schon etwas über Malalas Geschichte kennen. Das Mädchen, sein Schicksal und Mut wurden 2016 weltweit bekannt: Da erhielt es den Friedensnobelpreis.
Langer Beifall
"Mädchen werden zur Schule gehen können." - "Ich werde meine Ausbildung bekommen." - "Ich habe ein Recht auf Bildung". Mit diesen Worten der jungen Pakistanerin endet die Vorstellung. Es gibt lang anhaltenden Applaus.Mit dem Stück "Malala - Mädchen mit Buch" zieht das Theater nun in die Klassenzimmer in der Region. Gedacht ist es für Schulen aller Art; es dauert etwa 45 Minuten, also so lang wie eine Unterrichtsstunde. Auf die Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern freut sich die Schauspielerin nach eigenem Bekunden sehr.
Für Buchungsanfragen und weitere Informationen steht Stefan Dzierzawa zur Verfügung. Interessierte erreichen ihn per E-Mail unter der Adresse disposition.theater@stadt.bamberg.de sowie telefonisch unter der Rufnummer 0951/87302.