Das hat Klaus Stieringer in seinen 15 Jahren als Geschäftsführer vom Stadtmarketing Bamberg auch noch nicht erlebt: Bei der Premiere der Fuchs-Varietégala im E.T.A.-Hoffmann-Theater wurde der Macher von "Bamberg zaubert" gestern Abend erstmals selbst auf Bühne genötigt - und dort kurzerhand zersägt!

Und das kam so: Die schrille Muriel, selbst zu Beginn des Abends von ihrem Partner Scott in einer aberwitzigen Sägenummer aus einer demolierten Puppe zum Leben erweckt, tanzte zum Marilyn-Monroe-Klassiker "I Wanna Be Loved by You" durch die ersten Reihen und kuckte sich "den Klaus" als ihren Liebling aus. Mit ihrer Federboa zerrte sie ihn ins Rampenlicht und zwängte ihn in eine magische Kiste. "Das wird nicht funktionieren", dachte sich Stieringer beim Anblick des schmalen Kastens, wie er später erzählt. Und tatsächlich: Die Deckel über dem Bauch wollten nicht so recht schließen. Egal! Magier Scott setzte kreischend die Säge an, Rauch stieg auf - und auf einmal klappten die Beine des Citymanagers weg. Die Zuschauer sind verblüfft. "Ich hab' gar nichts gespürt", sagt Stieringer hinterher und freut sich, selbst auch mal Teil der Magie geworden zu sein.

Ein irrsinniger Spaß

Neben den ebenso magischen wie lustigen Niederländern Muriel und Scott überzeugten auch die anderen Gala-Künstler. Der vielseitige Desimo moderierte gekonnt und gab gleich das Motto des Varieté-Abends vor: "Für einen Moment ist es ein irrsinniger Spaß, aber eigentlich macht es überhaupt keinen Sinn!" Wilde Begeisterung löste der französische Akrobat Xavier Bouyer aus, als er auf eine Hand gestützt die verrücktesten Figuren auf der Bühne vollführte. Als meisterhafter Bauchredner und mal blödelnder, mal feinsinniger Komödiant präsentierte sich Jörg Jará mit seinem Herrn Jensen ("Wollt Ihr Nüsse?") und Vogel Olga ("Nanu!"). Aus dem Klatschen nicht mehr raus kamen die Zuschauer bei Phil Os, der mit seiner Diabolo-Rock'n'Roll-Nummer sämtliche Tempo-Limits durchbrach. All diese Künstler sind bei insgesamt vier weiteren Galas noch am Samstag und Sonntag im E.T.A.-Hoffmann-Theater zu sehen - dann werden allerdings andere Gäste für die Sägenummer herhalten müssen.