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Macht der Klimawandel eine Pause?


Autor: Michael Wehner

Bamberg, Dienstag, 12. März 2013

Die Indizien, dass die Theorien des Klimwandels in Mitteleuoropa nicht eintreffen, werden immer mehr. Zum Beispiel der aktuelle Wintereinbruch. Er verlängert den fünften zu kalten Winter in Bamberg in Folge. "Macht die Klimaerwärmung eine Pause?", lautet die provozierende Frage des Meteorologen Dominik Jung.
Pulverschnee und minus zwei Grad: Eine Woche vor dem Frühlingsbeginn macht der Winter in Bamberg noch mal ernst.  Foto: Mattias Hoch


Aufmerksame Bamberger haben es längst bemerkt: Im Theresienhain blühen bereits die wilden Schneeglöckchen. Die kleinen Frühlingsboten bildeten mit ihren Polstern grüne Oasen auf dem noch kahlen Waldboden - bis gestern Mittag neuer Schnee kam.

Von Frühlingsgefühlen ist die Region Bamberg seitdem weiter entfernt denn je. Eine Woche vor dem 21. März liegt die weiße Pracht höher als sonst in den drei zurückliegenden Monaten. Mitten in der Bamberger Altstadt wurden gestern Abend zehn Zentimeter gemessen. Viele fragen sich: Wie lange noch wird uns dieser Winter quälen?

Wer die Temperaturdaten ansieht, die die Messfühler des Deutschen Wetterdienstes an der Bamberger Galgenfuhr aufzeichneten, fühlt seinen Verdacht bestätigt. Der Winter 2012/2013 ist der fünfte in Folge, der kälter ist als der Durchschnitt. Deutschlandweit liegt er 0,4 Grad unter dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010.
Den stärksten Wintereindruck hinterließ zuletzt der Dezember 2010, als sich sogar im Steigerwald und in den Haßbergen bis zu 50 Zentimeter hoher Schnee türmte. Doch auch die aktuelle Eiszeit ist nicht ohne: Neben der viel beklagten Sonnenarmut. sticht die kalte Jahreszeit 2012/2013 durch mittlerweile 40 Schneetage hervor. Bereits im Oktober rieselten die ersten Flocken in Bamberg vom Himmel. In der Folge hielt sich das Regiment von Frost und Eis bis Ende Februar, unterbrochen nur von einer Warmphase um die Jahreswende. Um jetzt erneut zuzuschlagen.

Es gibt Meteorologen, die vor der auffälligen Serie kalter Winter nicht länger die Augen verschließen. Dominik Jung vom Wetterdienstleister Wetter.net gehört zu ihnen: "Noch vor ein paar Jahren wurde uns von den Klimaexperten prophezeit, dass es in Deutschland künftig kaum noch Winter mit Eis und Schnee geben werde." Doch was in vielen Jahren des 90er-Jahrzehnts tatsächlich der Fall war - milde Winter und nur selten Schnee - hat sich in den letzten Jahren ins Gegenteil verkehrt. Die weiße Pracht ist wieder normal geworden. Mehr noch: 2013 weckt der fünfte zu kalte Winter hintereinander Zweifel an der Gültigkeit der Prognosen.

Was den Wiesbadener Wetterexperten in seiner Skepsis bestärkt ist nicht zuletzt der Verlauf der letzten Sommermonate. Statt heiß und trocken, wie noch vor einem Jahrzehnt versprochen, entpuppten sich die zurückliegenden fränkischen Sommer als durchwachsen, und nur ausnahmsweise heiß: "Von den letzten zehn Sommern war nur einer zu trocken, nämlich der Sommer 2003. Alle anderen waren durchschnittlich oder deutlich zu nass."

Jung geht nicht so weit, die Theorien der Erwärmung durch den Ausstoß von Klimagasen grundsätzlich zu bezweifeln. Dazu fallen die Veränderungen in Mitteleuropa weltweit zu wenig ins Gewicht. Dennoch stimmen die Abweichungen nachdenklich: "Die früheren Klimaprognosen müssen überprüft werden. Sonst bekommen wir ein Glaubwürdigkeitsproblem."

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