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Pressekonferenz zur Sandkerwa-Absage: Zeit für Rettung wird knapp


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Samstag, 06. Mai 2017

Bei einer Pressekonferenz zur Absage der Sandkerwa äußerten sich die Veranstalter. Sie sehen keine Zukunft für das Volksfest.
Bei einer Pressekonferenz nennen der Bürgerverein Sand und die Sandkerwa Veranstaltungs GmbH die Gründe für den Ausfall der Großveranstaltung in Bamberg. Foto: Barbara Herbst


Update 10.45 Uhr: Als direkte Reaktion auf die Pressekonferenz der Veranstalter der Sandkerwa hat die Stadt Bamberg eine Pressemitteilung herausgegeben. Man habe eine Task Force zur Rettung der Sandkerwa eingerichtet. Der Oberbürgermeister Andreas Starke persönlich werde diese leiten.



Update 10.20 Uhr: Rund 200.000 Euro koste die Sandkerwa laut Ulrike Heucken. Ehrenamtliche Arbeit komme noch hinzu, die nicht mitgerechnet sei. Der Zuschuss der Stadt betrage 51.000 Euro, laufe laut Jürgen Wirth aber zu hundert Prozent wieder zurück an die Stadt für Leistungen der Stadt.

Coburger Samba-Festival dagegen werde seit Jahren mit über 100.000 Euro unterstützt von der Stadt Coburg. Die Unterstützung sei seit 2001 von der Stadt Bamberg dagegen nicht gestiegen. Trotz höherer Kosten.

Heucken zur Sandkerwa: "Das Baby schläft jetzt" Sie sagt, sie bräuchten Sicherheit bei der rechtlichen Verantwortung und eine finanzielle Beteiligung ("20 Prozent") derjenigen, die von der Sandkerwa mitprofitierten. Heucken erklärt, auf die Frage, ob sie noch Chance auf eine Kerwa in diesem Jahr sieht, wenn sich doch noch eine Unterstützung ergeben sollte: Die Uhr ticke und die Zeit werde knapp dafür.

Update 10.10 Uhr "Wir sehen derzeit keine Zukunft für die Sandkerwa 2017", sagt Geschäftsführerin Ulrike Heucken. Die Gesprächsbereitschaft gegenüber der Stadt bestehe grundsätzlich aber. Geschäftsführer Jürgen Wirth gibt Auskunft, dass das Defizit im letzten Jahr 8000 Euro betragen habe.

Somit lohne sich kaum mehr eine Veranstaltung für einen Verein. Grundsätzlich: "Wir haben kein Geld auf die Seite geschafft, sondern immer alles reinvestiert." In der Altstadt gebe es zum Beispiel keine Versorgungseinheiten.

Der OB wollte laut Wirth vollen Zugriff auf den Steuerberater, das habe man verweigert, da dies nicht üblich sei. Heucken: Eine solche Offenlegung würde erneut Kosten von 2000 Euro aufwerfen. "Wir machen das ja nicht, um jemanden zu ärgern." Eine Fortführung mit einer Erstazkerwa sieht Jürgen Wirth kaum machbar ohne Zustimmung des Bürgervereins.

"Eine Sandkerwa ohne Bürgerverein wird es nicht geben." Ein Altstadtfest oder Ähnliches sei zwar denkbar, aber es fehle ja an Konzepten, etc. Man sei aber generell Gesprächsbereit und prüfe gegebenenfalls alle Vorschläge.

Update 10 Uhr:
Bei der Pressekonferenz zur Absage der Sandkerwa in Bamberg sprach Bürgervereinsvorsitzende Gisela Bosch von einem gestiegenen Haftungsrisiko, das der Verein nicht mehr tragen könne, und davon, dass das finanzielle Risiko in den letzten zwei Jahren aufgrund der massiven Investitionen in die Sicherheit weiter gestiegen sei

Die Sandkerwa sei besuchertechnisch am Limit gewesen. "Eine Vermarktung wäre kontraproduktiv", gibt sie in Ihrer Erklärung eine Absage an andere Möglichkeiten, an der Kerwa Geld einzunehmen. Ebenso seien Eintritt und eine Einzäunung des Festgebiets keine Option.

Der Bürgerverein bedaure die Entscheidung: "Niemanden fällt es schwerer als uns, die das Fest seit Jahren begleiten und ihr Herzblut eingebracht haben."





Die Mitteilung am frühen Mittwochabend ließ für Volksfest-Fans in Bamberg eine kleine Welt zusammenbrechen: Die 67. Sandkerwa soll nicht stattfinden.Für Samstag ab 9.30 haben die Veranstalter eine Pressekonferenz anberaumt. Dann wollten sie sich auch Fragen stellen.