Druckartikel: Landkreis Bamberg kauft zwei Seniorenheime

Landkreis Bamberg kauft zwei Seniorenheime


Autor: Hans Kurz

Walsdorf, Montag, 29. Dezember 2014

Die Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg hat die bisher privat geführten Einrichtungen in Walsdorf und Ebrach erworben. Die Zahl der Pflegeplätze in Landkreisregie erhöht sich damit auf rund 640.
Die bisherigen Eigentümer und Betreiber Gerhard und Gabriele Krämer (rechts) mit dem Geschäftsführer der Kreiskrankenhausgesellschaft, Manfred Fischer (links), und dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Johann Kalb, vor dem Pflegeheim in Walsdorf. Foto: Barbara Herbst


Unter der Regie der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG) wird es künftig 640 Pflegeplätze in elf Seniorenzentren geben. Das sind 143 mehr als bisher. Der Zuwachs ist allerdings keinen Neubauten geschuldet, sondern einem Zukauf. Zum 1. Januar 2015 hat die GKG mit ihrer 100-prozentigen Tochter Seniotel gGmbH die beiden bislang privat betriebenen Seniorenheime in Walsdorf und Ebrach erworben. Der Kreistag hat der Übernahme im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung am 28. November zugestimmt.

Wie verlautet, trennen sich die bisherigen Eigentümer und Betreiber - die Eheleute Gerhard und Gabriele Krämer aus Walsdorf - "aus privaten Gründen" vom Seniorenpflegeheim in Walsdorf mit 92 Pflegeplätzen und dem Seniorenheim St. Bernhard in Ebrach mit 51 Pflegeplätzen. Über den Kaufpreis machte die GKG keine Angaben.

Geschäftsführer Manfred Fischer, der noch bis Ende März 2015 an der Spitze der GKG und ihrer Tochterunternehmen stehen wird, sicherte jedoch den Bestand der beiden Häuser zu. Auch die Arbeitsplätze seien gesichert. "Für die rund 130 Mitarbeiter der Seniorenzentren und eines angeschlossenen ambulanten Pflegedienstes wird es keine Änderung ihrer Arbeitsverhältnisse geben", betont Fischer. Mit den beiden zusätzlichen Pflegeeinrichtungen im westlichen Landkreis werde die Seniotel Pflegedienst gGmbH ihr Leistungsangebot erweitern, um gemeinsam mit dem neu hinzugekommenen Mitarbeiterteam eine qualitativ hochwertige ambulante und stationäre Pflege anzubieten, so Fischer.

Die Krankenhausgesellschaft des Landkreises werde mit ihrer Tochtergesellschaft Seniotel "auch diese beiden Seniorenpflegeheime mit großer Professionalität in der Zukunft betreiben."

Für die Krankenhausgesellschaft macht der Erwerb durchaus Sinn. So hat sich die Seniorenpflege in den vergangenen Jahren doch mehr und mehr zum zweiten Standbein neben den Krankenhäusern - der Juraklinik Scheßlitz und der Steiger waldklinik Burgebrach - entwickelt. Fischer betont denn auch stets die Synergieeffekte zwischen den beiden Hauptgeschäftsfeldern. So sank beispielsweise der Anteil der Krankenhäuser am Gesamtergebnis der Gesellschaft im vergangenen Jahr von 63 auf 41 Prozent. Im Gegenzug erhöhte sich der der Pflegeheime.

Bisher betreibt Seniotel die Pflegeeinrichtung St.Kilian in Scheßlitz, den Gewo-Seniorenwohnpark in Lichteneiche und die Seniorenzentren Schloss Baunach, Adelsdorf (im Landkreis Erlangen-Höchstadt) und das Gundelsheim. Mehrheitsbeteiligungen von jeweils 51 Prozent hält die Seniotel an den Seniorenzentren St. Elisabeth Scheßlitz, St. Vitus Burgebrach sowie Stegaurach und Buttenheim. Mit je 49 Prozent sind an diesen Häusern die jeweiligen Gemeinden beteiligt.

Mit seinen 92 Plätzen wird das Seniorenheim in Walsdorf nun sogar zum größten Haus unter der Regie von Seniotel, größer noch als die Seniorenzentren in Stegaurach (82 Plätze) und Burgebrach (73 Plätze).

Mit der ausgesprochenen Arbeitsplatzgarantie wird sich die Gesamtzahl der GKG-Mitarbeiter von aktuell rund 1200 auf deutlich über 1300 erhöhen. Derzeit sind in den Kliniken rund 600 Menschen beschäftigt, in der Seniorenpflege sind es etwa 320 . Im hauswirtschaftlichen Bereich kommen weitere aktuell weitere 275 Mitarbeiter dazu, wie Fischer in seinem Lagebericht vor dem Kreistag im November ausgeführt hatte.