Kurskorrektur bei den Buslinien
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Montag, 27. August 2018
Nach Beschwerden aus Bug und Wildensorg haben die Stadtwerke die Fahrpläne für das Bamberger Stadtgebiet überarbeitet. Ab November werden die Stadtteile wieder besser angebunden. Ganz zufrieden sind die Bürgervereine nicht.
Die Bamberger Stadtwerke schwenken beim Busverkehr um. Nach Kritik aus den Stadtteilen Bug und Wildensorg, aber auch aus dem Haingebiet und dem Südwesten - die Rede war von "Ausgrenzung" und "Benachteiligung" - haben die Betreiber die Fahrpläne erneut geändert. Ab November sollen die neuen Routen und Zeiten gelten.
"Durch die Änderungen müssen wir 42 000 Kilometer im Jahr mehr fahren", erklärt Peter Scheuenstuhl, der Leiter des Verkehrsbetriebs bei den Stadtwerken. 130 000 Euro Mehrkosten werden dadurch anfallen. Das Budget der Stadtwerke sei entsprechend vergrößert worden. Eine gewisse Kompensation von rund 20 000 Euro soll dadurch erreicht werden, dass vereinzelt wenig frequentierte Fahrten abgeschafft werden, sagte der Betriebsleiter ohne konkrete Beispiele zu nennen.
Direktverbindung nach Bug
Um so konkreter wurde er dafür bei den Verbesserungen für die Stadtteile. "Bug erhält wieder eine direkte Buslinie, die vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in den Stadtteil fährt", sagt Scheuenstuhl. Ein Umsteigen beim Klinikum sei nicht mehr nötig. Damit machen die Betreiber eine viel kritisierte Änderung von 2016 wieder rückgängig. Es bleibt allerdings beim 60-Minuten-Takt - vor 2016 wurde Bug halbstündig angesteuert.
Was sagen die Buger dazu? "Wir sind ganz zufrieden, dass es wieder eine Direktverbindung geben wird, aber wir sind nicht zufrieden, dass es bei den 60 Minuten bleibt", antwortet Manfred Drescher, der Vorsitzende des Bürgervereins Bug. Noch immer kann er sich über die Änderungen von 2016 aufregen: "Da hockt das Mütterchen eine Dreiviertelstunde am Klinikum und weiß nicht, wie sie nach Bug kommen soll". Dass künftig diese Notwendigkeit zum Umsteigen wegfällt, sei "das Mindeste, was man ändern konnte", sagt Drescher und berichtet von harten Verhandlungen mit den Stadtwerken. Nun zeigt er sich zuversichtlich, dass es mittelfristig auch wieder eine 30-Minuten-Taktung geben könnte, wenn an der Anbindung nach Pettstadt gearbeitet werde.
Zwei Routen für die Wildensorger
In Wildensorg sieht der Bürgerverein ebenfalls eine deutliche Verbesserung. Zwar gibt es momentan zwei Verbindungsoptionen: eine direkte über den Michelsberg, eine mit Umsteigebeziehung am "Hohen Kreuz". Doch sind die Verbindungen unvorteilhaft getaktet. Wer es ungünstig erwischt, muss eine Dreiviertelstunde warten. Das soll anders werden. "Durch die bessere Überlagerung der beiden Fahrtmöglichkeiten ergibt sich ein 30-Minuten-Takt nach Wildensorg", erklärt Scheuenstuhl. Dann fährt die direkte Verbindung zum ZOB über die Einkaufsmärkte an der Würzburger Straße und den Münchner Ring und die indirekte mit Umstieg auf dem Jakobsberg in die 910. Die Bürger haben die Wahl. Für Schüler gebe es weiterhin die Verbindung zum Domplatz.