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Kunst- und Antiquitätenwochen in Bamberg: Schätze aus sieben Jahrhunderten


Autor: Petra Mayer

Bamberg, Donnerstag, 13. August 2015

Die 20. Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen zeigen ab 21. Juli Objekte von internationalem Rang. Sonderführungen veranstalten die Museen um den Dom. Auch beteiligen sich Stipendiaten des Künstlerhauses an dem Ereignis.
Foto: Kunsthandel Schmitz


Alle Jahre wieder wird Bamberg zum Mekka der Antiquitätenfans. Dafür sorgen die Kunst- und Antiquitätenwochen, die heuer zum 20. Mal veranstaltet werden. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus wollen die Bamberger Händler vom 21. Juli bis 21. August erneut Sammler aus Franken, anderen Teilen der Republik und dem Ausland anziehen. So werden zwölf Galeristen Kunstobjekte von internationalem Rang präsentieren, wie die Organisatoren in Aussicht stellen.

Kunst- und Antiquitätenwochen in Bamberg: Gäste kommen nicht nur aus Bamberg


Einen Namen machten sich die Kunst- und Antiquitätenwochen, die unter der Schirmherrschaft von OB Andreas Starke stattfinden, längst eben auch außerhalb regionaler Grenzen. Seit 20 Jahren pilgern zahllose Menschen zu den Veranstaltungen im Antiquitätenviertel unterhalb des Domberges, um in der persönlichen Atmosphäre der Galerien Kunst zu bewundern. Zumal sich alle Schauräume in denkmalgeschützten Häusern befinden, die ebenso Relikte vergangener Jahrhunderte sind.

Auf 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche findet heuer die Leistungsschau statt, wie Fiona Freifrau Loeffelholz von Colberg als Sprecherin der Kunst- und Antiquitätenwochen berichtet. Besucher erwartet ein breites Spektrum an nationaler Kunst und internationalem Kunsthandwerk aus sieben Jahrhunderten. Wobei gotische Heiligenfiguren aus der Riemenschneider-Werkstatt und Werkstätten anderer Künstler zu den ältesten Exponaten zählen.

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Vier Sonderführungen locken während der Antiquitätenwochen, die auch ein umfangreiches Rahmenprogramm bieten, auf den Domberg: "Sammeln verbindet: Stifter, Sammler und ihre Highlights in den Museen um den Bamberger Dom" ist das Motto, unter dem die Direktoren selbst Glanzstücke der Ausstellungen präsentieren. Bücherschätze aus dem Kloster St. Michael bringt Werner Taeger als Bibliotheksdirektor dem interessierten Publikum in der Staatsbibliothek nahe. Birgit Kastner zeigt als Dombergkoordinatorin Meisterwerke der Altdeutschen Sammlung der Staatsgalerie. Museumsdirektorin Regina Hanemann führt zu Glanzstücken, Kunst und Kultur im Historischen Museum. Während die Glanzstücke des Diözesanmuseums Museumsleiter Holger Kempkens Gästen der Kunst- und Antiquitätenwochen erläutert.


Als Brückenschlag

Ganz andere Perspektiven wieder eröffnet das Künstlerhaus, das Stefan Eberstadt, Wolfgang Kessler, Sigrid Nienstedt, das Künstlerkollektiv Jochen Schmith, Petrine Lillevold Vinje, Martin Wöhrl, Siri Hermansen und Elke Zauner vertreten. Als Direktorin brachte Nora Gomringer das zentrale Anliegen auf den Punkt: "Die Werke der Stipendiaten in den Läden der Kunst- und Antiquitätenhändler: Das ist ein gelungener Brückenschlag zwischen erinnerter Vergangenheit und gelebter Gegenwart." Moderne Kunst ginge gerne auf Begegnungskurs. Und den "state of the art" auf dem internationalen Parkett der freien Künste repräsentierten die Stipendiaten. "Wer vermutet einen solch vielfältigen, jetzt zeitigen Schatz im barocken Schatzkästchen Bamberg? Innerhalb der Kunst- und Antiquitätenwochen findet zusammen, was zusammengehört: Bewunderung, Schöngeist und das kritische Auge. Nichts anderes sind die wirklichen Werkzeuge des Kunstliebhabers durch die Jahrhunderte."

Auf Schloss Weissenstein gibt es noch ein Schmankerl, das außerhalb von Bamberg auf Kulturfreunde wartet. Die Collegium Musicum Big Band gibt im Marmorsaal des Schönbornschlosses von Pommersfelden ein Kammerkonzert: "Jugend vor!" Das gesamte Programm gibt's indes im Netz unter der Adressewww.bamberger-aniquitaeten.de. P.M.