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Kürbisfest in Altendorf: Riesenfrüchte, Riesenandrang


Autor: Andrea Spörlein

Altendorf, Montag, 07. Oktober 2013

Die Veranstaltung ist auch bei weniger schönem Wetter ein Besuchermagnet. Der Bayerische Rundfunk hatte im Vorfeld mit Sendungen in Funk und Fernsehen für Aufmerksamkeit gesorgt. Kürbiskönig wurde heuer Konrad Schlund mit einem 72,5 Kilo schweren Exemplar.
Wer hat den schwersten Kürbis gezüchtet?  Fotos: Andrea Spörlein


Das Wochenende stand in Altendorf ganz im Zeichen der Kürbisse. Am Freitag berichtete Bayern 3 live aus dem Ort, am Samstag kamen die Gäste bei der "Altendorfer Kürbisnacht" mit Livemusik auf ihre Kosten und am Sonntag war beim 18. Kürbisfest streckenweise kein Durchkommen mehr auf dem Festgelände.

Altendorf hat sich mittlerweile mit dem Kürbis ein Alleinstellungsmerkmal in Oberfranken erarbeitet. Das konnte man auch an den Autokennzeichen ablesen, die am Sonntag in Altendorf zu sehen waren. Der Riesenandrang führte zu nicht immer ganz einfachen Straßen- und Parksituationen. Rund 50 Kürbis-Sorten werden in der Gemeinde angebaut und vermarktet. Zeitgeist und Geschmack verändern sich, und die Kunden wollen auch eine breit gefächerte Angebotspalette.

Weniger Kürbisbauern, weniger Höfe

"Der Kürbisanbau verlangt intensive Handarbeit", erläuterte Altendorfs Bürgermeister Karl-Heinz Wagner (CSU), "und er mag keine lang anhaltenden Regen- beziehungsweise Trockenperioden". Er bedauerte es sehr, dass es "immer weniger Kürbis-Bauern in Altendorf gibt und immer weniger Höfe geöffnet werden".

Schon seit Jahren kommen Petra und Heidi Michel aus Kulmbach nach Altendorf zum Kürbismarkt. In diesem Jahr standen die "Halloween-Kürbisse" ganz oben auf ihrer Einkaufsliste. Schließlich hat der Sohn beziehungsweise Neffe noch im Oktober Geburtstag und da will man die Gäste zum Kürbis-Schnitzen animieren. Die beiden Schwestern schätzen die "tolle Atmosphäre vor Ort und die "kompetente Beratung".


"Wir finden auch jedes Jahr etwas Neues" erklärt Petra Michel, "ganz gleich, ob es sich nun um ausgefallene Deko-Ideen oder um ein leckeres Kürbismarmeladenrezept handelt". Mit einer geliehenen Schubkarre haben sie dann ihre Einkäufe zum Auto transportiert.

Kulinarisch wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Je nach Vorliebe konnte man sich mit Kürbis-Kuchen, original Altendorfer Kürbisbratwurst oder Kürbispizza stärken und bei Bedarf noch einen Kürbsisfrüchte-Shake, Kürbisbowle oder Kürbis-Secco probieren.

Daneben konnten sich die geschätzten 6500 Besucher mit allerhand Dekorations-Ideen eindecken, Selbstgebasteltes von der Kindertagesstätte "Kürbisland" erstehen und so manche Leckerei auch mit nach Hause nehmen.

Brauversuch war ein Reinfall

Nur mit dem Kürbis-Bier hat es in diesem Jahr noch nicht so richtig geklappt. Bürgermeister Wagner musste eingestehen, dass die unternommenen Versuche lediglich "ein ungefiltertes Bier mir einem bitteren Mandelgeschmack" ergeben haben. Noch dazu "mit durchschlagender Wirkung" wie er zugeben musste - und das "wollte er den Gästen dann lieber doch nicht anbieten lassen". Aber er ist guter Dinge, dass es 2014 mit einem "schmackhaften Kürbis-Bier klappen wird".

Kathrein Rattler, Vorsitzende des Altendorfer Gartenbauvereins, kürte Lara Hofmann zum Kinderkürbiskönig mit ihrem 11 050 Gramm schweren Ölkürbis, gefolgt von Manuel Sauer mit einem 9160 Gramm schweren Exemplar und Leon Peßler, der einen 8975- Gramm-Kürbis zur Waage brachte.

Konrad Schlund wurde schon zum zweiten Malt zum Altendorfer Kürbiskönig ausgerufen. Trotz der schwierigen Witterungsverhältnisse verhalf ihm sein 72,5 Kilo schwerer Kürbis - ein Atlantic Giant, der extra für Wettbewerbe gezüchtet wird, zum Sieg. Konrad Schlund ist einer der ersten in Altendorf gewesen, der Zierkürbisse angepflanzt hat. Schon 2011 konnte er sich gegen seine Konkurrenten durchsetzen.