Druckartikel: Kostbarkeiten aus dem Kirchenschatz in Amlingstadt

Kostbarkeiten aus dem Kirchenschatz in Amlingstadt


Autor: Andrea Spörlein

Amlingstadt, Montag, 08. Juli 2013

Das Jubiläum "1000 Jahre Amlingstadt im Bistum Bamberg" wurde am Wochenende gefeiert. Im Blickpunkt stand eine Ausstellung.
Für das Jubiläumswochenende hatte der "Heimatkundliche Verein Zeegenbachtal" diese Ausstellung zusammengetragen. Fotos: Andrea Spörlein


Erstmals urkundliche erwähnt wurde Amlingstadt als "Amelungestat" in einer Urkunde König Heinrichs II. vom 21. Juni 1013. In diesem schon oft zitierten Dokument erhielt der Bischof von Würzburg, Heinrich I. Graf zu Rothenburg, den "Hof zu Gerau" und das neugegründete Bistum Bamberg im Gegenzug die Kirchen zu Hallstadt, Amlingstadt und Seußling.

Unter dem Motto "1000 Jahre Amlingstadt im Bistum Bamberg" wurde dieses historische Datum mit einem Festzug und einem Festwochenende im Pfarrgarten von St. Ägidius entsprechend gewürdigt. Der "Heimatkundliche Verein Zeegenbachtal" stellte dazu eine kleine Ausstellung im Ägidiusheim zusammen. Die Besucher konnten auf 20 Schautafeln historische Aufnahmen und aktuelle Impressionen über St. Ägidius bestaunen sowie viele interessante Details über die Pfarrkirche erfahren.

In diesem Rahmen wurde auch erstmals der Kirchenführer "Katholische Pfarrkirche St.

Ägidius in Amlingstadt" der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Autor, Robert Schäfer aus Hirschaid, dankte dem Verein und modern media production (Leesten) für die "unkomplizierte Zusammenarbeit" und sprach von St. Ägidius "aus kirchen- und kunsthistorischer Sicht sowie aufgrund der archäologischen Befunde als einen der interessantesten Sakralbauten in Oberfranken".

Viele Besucher haben sich die Ausstellung angesehen, in der nicht nur historischen und kunsthistorischen Fakten sondern auch zahlreiche Kostbarkeiten aus den Kirchenschatz zu bewundern waren. So konnten beispielsweise zum ersten Mal die Heiligenreliquien aus dem Altar von St. Ägidius gezeigt werden.

Bilder aus dem Leben der Pfarrei

Neben den alten Meßbüchern, prächtigen Textilien und kostbaren Altargegenständen sind es vor allem die zusammengetragenen Aufnahmen aus dem Leben der Pfarrei gewesen, die für angeregte Gespräche und zusätzliche weitere historische Erkenntnisse sorgten. So konnte unter anderem der Verbleib der alten Sakristeitür geklärt werden.

Das keine der Fragen der Besucher unbeantwortet blieb, dafür sorgte auch Maria Bail, die zusammen mit ihrem Mann Baptist Beil seit über 25 Jahren als Messnerehepaar in St. Ägidius tätig ist. Wie kaum jemand anderes kennt sie jedes Detail in und um die Pfarrkirche, weiß noch über liturgische Besonderheiten vor Ort zu berichten und erklärt gerne die kunsthistorischen Besonderheiten, die die ausgestellten Sakralgegenstände auszeichnen.

Vieles hat sie sich angelesen, berichtet sie, denn schließlich macht sie "schon seit über 22 Jahren auch Kirchenführungen in St. Ägidius". Für sie ist es "ganz wichtig, dass man die eigene Geschichte kennt und dadurch zu schätzen weiß." Darüber hinaus war für sie der Ausstellungsaufbau eine "äußerst spannende Angelegenheit." Das eine oder andere Fundstück auf dem Dachboden, kann nun der Öffentlichkeit wieder gezeigt werden. Für Karl Körner, dem Vorsitzenden des Heimatkundlichen Vereins, "wäre die Ausstellung ohne ihre Mitwirkung und ihre fachliche Unterstützung auch nicht möglich gewesen".