Komplettsperrung auf A73 bei Breitengüßbach
Autor: Ferdinand Merzbach
LKR Bamberg, Sonntag, 26. Juni 2016
Auf der A73 bei Breitengüßbach trainierten Rettungskräfte, wie Einsätze bei einer Totalsperre der Fahrbahn rund um die ICE-Baustelle funktionieren können.
Es ist 8.20 Uhr am Sonntagmorgen, rings um die ICE-Baustelle heulen Sirenen. Was ist passiert? Heute zum Glück nichts.
Für den Baustellenabschnitt, bei dem die A73 betroffen ist, wurde ein Sondereinsatzplan erstellt.
"Bei unklaren Schadenslagen in solch einem Baustellenbereich kann zu Beginn nie zweifelsfrei eingeschätzt werden, in welcher Fahrtrichtung sich die Unglücksstelle befindet. Deshalb ist es notwendig, dass schnell beide Fahrspuren der A73 gesperrt werden, um notwendige Rettungskräfte auch gegen die Fahrtrichtung anfahren zu lassen", erläuterte Kreisbrandinspektor Thomas Renner.
Am Sonntag wurden gleich zwei Szenarien auf der Autobahn durchgespielt:
In Fahrtrichtung Suhl kam es demnach zu einem Lkw-Brand. Er wurde durch die Feuerwehr Zapfendorf in Angriff genommen, die mit schwerem Atemschutz den Löschangriff durchführte.Zur gleichen Zeit gab es - in der Übung - 500 Meter weiter südlich noch einen Verkehrsunfall in Richtung Bamberg. Zwei Personen waren hier eingeklemmt. Die Feuerwehr Breitengüßbach entfernte für eine schonende Rettung der zwei Insassen das Dach des Fahrzeugs und schnitt die Türen ab. Für den Rettungsdienst, der ebenso an der Übung beteiligt war, galt es ebenfalls, einsatzmäßig vorzugehen und die Verletzten zu versorgen sowie schonend aus dem Fahrzeug zu retten.
Ein Hauptaugenmerk lag auf der Verkehrslenkung, wie Uwe Gemeinhardt, Leiter zentraler Verkehrsaufgaben der Verkehrspolizeiinspektion Bamberg sagte. "Da die Verkehrslenkung nicht zu den primären Aufgaben der Feuerwehren gehört, ist es sehr wichtig, dass so etwas mal geübt wird."
Zu diesem Sondereinsatzplan gehören die Feuerwehren Breitengüßbach, Unteroberndorf, Kemmern, Zapfendorf, Lauf sowie Ebensfeld und Reundorf aus dem Landkreis Lichtenfels. Kreisbrandinspektor Thomas Renner bedankte sich in einer abschließenden Runde bei den rund 100 Einsatzkräften, dass die Übung "wunderbar geklappt" hat. "Die Übung hat gezeigt, das die Maßnahmen auch im Ernstfall greifen würden," so Renner.
Ein rücksichtsvolles und umsichtiges Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer würde nicht nur den Rettungskräften im Ernstfall zugute kommen, sonder möglicherweise auch das ein oder andere Leben retten.