Klinikum Bamberg: Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungen gegen Chefarzt
Autor: Christian Pack
Bamberg, Mittwoch, 11. Januar 2017
Der Mediziner war Anfang Januar freigestellt worden. Bis zum Donnerstag will die Staatsanwaltschaft Bamberg entscheiden, ob gegen ihn ermittelt wird.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg prüft derzeit, ob ein Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen Chefarzt des Klinikums Bamberg eingeleitet wird. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Otto Heyder inFranken.de auf Nachfrage. Der Arbeitsvertrag des Chefarztes war Anfang Januar im gegenseitigen Einvernehmen zum 31. Januar 2017 aufgehoben worden. Er wurde am 6. Januar freigestellt. Zudem wurde ein Hausverbot ausgesprochen.
Laut Heyder wird sich die Prüfung voraussichtlich bis zum morgigen Donnerstag, 12. Januar, hinziehen. "Im Laufe des Donnerstags können wir Auskunft darüber geben, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, oder nicht." Weitere Informationen könnte man daher aktuell nicht geben.
Arbeitsrechtliches Fehlverhalten
Die Sozialstiftung war in der ersten Januarwoche von mehreren Mitarbeiterinnen über ein mutmaßliches Fehlverhalten des Arztes informiert worden. Daraufhin trennt sich die Sozialstiftung von ihm. Als Grund nannte Xaver Frauenknecht, Geschäftsführer der Sozialstiftung Bamberg, arbeitsrechtliches Fehlverhalten. Patienten seien von dem Fehlverhalten nicht betroffen. Die Familie des Mediziners hatte gegenüber inFranken.de von einer "privaten Beziehungsgeschichte" gesprochen. Rechtsanwalt Christian Brandner sagte, dass man nicht davon ausgehe, dass die Sozialstiftung Strafanzeige stellen wird.
Der Chefarzt habe sich aktuell zurückgezogen. Der Bruder des Arztes sagte: "Die Familie ist geschockt, wie eine private Beziehungsgeschichte in dieser Weise an die Öffentlichkeit getragen wird."