Klaus Homann und Georg Kestler in Stichwahl
Autor: Werner Baier
Hirschaid, Sonntag, 16. März 2014
In Hirschaid bleibt es noch zwei Wochen spannend. Dabei schien der Sieg des CSU-Kandidaten bis zum vorletzten Wahllokal zum Greifen nah.
Wer Nachfolger des seit 24 Jahren amtierenden Bürgermeisters Andreas Schlund wird, das entscheidet sich erst bei der Stichwahl am 30. März zwischen dem CSU-Kandidaten Klaus Homann und dem Bewerber der Freien Wähler, Georg Kestler.
50 Prozent knapp verpasst
Die Spannung im ersten Wahlgang gestern Abend steigerte sich bis fast zum Unerträglichen, denn Homann verbesserte sich von Wahllokal zu Wahllokal in Richtung 50 plus x Prozent. So hatte er um 18.30 Uhr bei 13 von 21 Wahllokalen 45,46 Prozent, während Kestler bei 41,42 Prozent lag. Als der 20. Wahlbezirk sein Ergebnis übermittelt hatte, stand Homann bei 49,87 Prozent, also 0,14 Prozent vor der absoluten Mehrheit.
Doch dann folgte die Erleichterung für Georg Kestler und "seine" Freien Wähler: Mit der letzten Ergebnismeldung eines Briefwahlbezirks fiel Homann zwar minimal, aber doch entscheidend auf 49,14
Die beiden anderen Kandidaten spielten nur Nebenrollen: Horst Auer von der SPD blieb mit 6,34 Prozent deutlich hinter seinen Erwartungen. Christoph Busch von der Bürgernahen Liste musste sich mit 3,52 Prozent begnügen.
Klaus Homann kommentierte das knappe Verfehlen der absoluten Mehrheit mit einem Kraftausdruck. Er hatte die durch großen Zuspruch genährte Hoffnung, auf Anhieb die Wahl zu gewinnen und eine Stichwahl zu vermeiden. "Am Montag setze ich mich mit meinen Beratern zusammen, um die nächste Runde Wahlkampf zu besprechen," sagte uns Homann. Bei einem fast 50-prozentigen Anteil "ist die Ausgangslage nicht schlecht". Bestätigt hat sich für Homann das Gefühl, dass die Werbung des CSU-Bürgermeisters Schlund für den FW-Kandidaten fehlgeschlagen ist.
Georg Kestler schnaufte erst 'mal tief durch: "Das erste Ziel sei erreicht", stellte er fest: Er sei von Anfang an von einer Stichwahl ausgegangen. "Am Schluss war auch ein Stück weit Glück dabei," sagte der FW-Kandidat mit Blick auf die Erleichterung ganz am Ende. "Erschreckend" sei für ihn das schlechte Abschneiden des SPD- und des BNL-Kandidaten gewesen, erklärte Kestler.
Der FW-Kandidat hat hinsichtlich der Fürsprache durch den scheidenden Bürgermeister Schlund ein zwiespältiges Gefühl. Er will nun Gespräche mit den unterlegenen Kandidaten führen, um von diesen Unterstützung zu erhalten.
Horst Auer (SPD) hatte ein zweistelliges Ergebnis erwartet und war ziemlich enttäuscht. Ihm bleibt die Hoffnung, dass die SPD im Gemeinderat ihren Anteil - zuletzt ein Sitz - verbessert. Mit seinem Wahlteam will Auer nun beraten, ob die SPD eine Wahlempfehlung für den 30. März gibt.
Bürgermeister Schlund zeigte sich überrascht, dass Klaus Homann so nah an 50 Prozent herangekommen ist.