Kirchenverwaltungswahlen: Demokratie von unten funktioniert
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Mittwoch, 14. November 2018
Rund 600 000 Katholiken im Erzbistum Bamberg können am Sonntag (18. November) eine neue Kirchenverwaltung der 530 Kirchenstiftungen wählen. Im weltlichen Bereich gibt es so ein Gremium aus Ehrenamtlichen nicht.
           
Nachdem die evangelischen Christen kürzlich neue Kirchenvorstände wählten, sind nun die Katholiken am Sonntag an die Wahlurne gerufen. Unter dem Motto "Kirche verwalten, Zukunft gestalten" können die Katholiken im Erzbistum Bamberg durch ihre Stimme den Kirchenverwaltungen vor Ort in den (Filial-) Kirchenstiftungen ein starkes Mandat verleihen. Dass Demokratie von unten auch in der Kirche funktioniert, macht Klaus Hofmanndeutlich. Er ist Leiter der Revisionsabteilung im Erzbischöflichen Ordinariat und Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Kirchenverwaltungswahl.
Welche Funktion haben Sie im Ordinariat und im Zusammenhang mit den Wahlen?
Klaus Hofmann: Im Erzbischöflichen Ordinariat bin ich mit der Leitung der Revisionsabteilung betraut. Die Hauptaufgabe besteht darin, die eingereichten Jahresrechnungen der Kirchenstiftungen sowie die der Kindertageseinrichtungen und sonstiger Einrichtungen zu prüfen. Anfragen der Ehrenamtlichen aus den Kirchenverwaltungen zu den Themen Finanzen sowie Buchhaltung, aber auch Fragen betreffend die Kirchenstiftungsordnung sind in der Revisionsabteilung angesiedelt.
Aufgrund der engen Bindung zu den vor Ort tätigen Kirchenverwaltungen liegt die Organisation und Abwicklung der Kirchenverwaltungswahl bei der Revisionsabteilung. Für individuelle Fragestellungen rund um die Durchführung der Kirchenverwaltungswahl stehen wir und Herr Rechtsdirektor Johannes Siedler als Ansprechpartner zur Verfügung. Hier gilt es, den vor Ort handelnden Personen Unterstützung zukommen zu lassen. Das erfolgte beispielsweise durch die Einrichtung einer entsprechenden Homepage (www.kirchenverwaltungswahl-bamberg.de), der Bereitstellung von Wahlmappen und der Erstellung eines Fragen-Antwort-Katalogs. Für individuelle Fragestellungen rund um die Durchführung der Kirchenverwaltungswahl stehen wir als Ansprechpartner zur Verfügung.
Welche Bedeutung hat die Kirchenverwaltungswahl für die Pfarreien?
Die Kirchenverwaltungswahlen finden alle sechs Jahre statt; am 18. November 2018 in allen bayerischen Bistümern. Insgesamt sind an diesem Tag 585 426 Katholiken im Erzbistum Bamberg aufgerufen, durch ihre Stimme den Kirchenverwaltungen vor Ort in den jeweiligen Stiftungen ein starkes Mandat zu verleihen. Die Kirchenverwaltungen der 530 Kirchenstiftungen im Erzbistum Bamberg vertreten diese als gesetzliche Vertreter im täglichen Rechtsverkehr. Gemeinsam mit dem Kirchenverwaltungsvorstand - in der Regel der zuständige Pfarrer - kümmern sich die ehrenamtlichen Kirchenverwaltungsmitglieder um die Belange ihrer Stiftung. So stehen unter anderem die vorhandene Infrastruktur wie Gebäude und Personal sowie die Verwaltung, der die Finanzierung des kirchlichen Lebens in der Pfarrgemeinde obliegt, im Vordergrund.
Die Kirchenverwaltung entscheidet also über die Finanzen einer Pfarrei?