Keine Kündigungen bei Schaeffler Hirschaid
Autor:
Hirschaid, Montag, 03. August 2009
Für das Werk Hirschaid wurde zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat eine Vereinbarung zur Überwindung der Wirtschaftskrise getroffen. Sie sollen zunächst bis Sommer 2010 Gültigkeit haben. Die Kurzarbeit wird fortgesetzt.
Die Zukunft des Schaeffler-Standortes Hirschaid ist vorerst gesichert. Dies meldeten gestern sowohl die Geschäftsführung wie auch der Betriebsrat und die IG Metall Bamberg. Wie für die anderen Schaeffler-Standorte auch habe man ein Maßnahmen-Paket zur Senkung der Personalkosten vereinbart, das der Belegschaft vorgestellt wurde.
Beide Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – stellten dazu die Aussage in den Vordergrund, dass bis 30. Juni 2010 von betriebsbedingten Kündigungen abgesehen wird. Einsparungen sollten ausschließlich über natürliche Fluktuation, Aufhebungsverträge und Altersteilzeit, eine Verschiebung der Tariferhöhung vom Mai 2009 sowie durch eine Fortsetzung der Kurzarbeit erreicht werden. Alle Auszubildenden werden übernommen. Bis Ende Juli, so ein Unternehmenssprecher in Schweinfurt, habe etwa die Hälfte der Belegschaft im Werk Hirschaid – das gelte auch für die anderen Werke – kurz gearbeitet. „Die Maßnahmen sind überall die gleichen“.
Kurzarbeit bis Mitte 2010
Im Ferienmonat August brauche man dieses Arbeitsmarkt-Instrument wegen der Urlaubszeit nicht einzusetzen. In den restlichen Monaten dieses Jahres werde es dann voraussichtlich wieder Kurzarbeit geben, voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2010. „Damit gewinnen wir Zeit den Großteil der Belegschaft an Bord zu halten“, so der Sprecher. Im nächsten Jahr hoffe man auf eine Erholung der Wirtschaft von der Konjunkturkrise.
Maximal könne die Kurzarbeit für 24 Monate gefahren werden, man habe also noch einen „Puffer“ bis 2011.
Betriebsrats-Vorsitzender Helmut Zeitler erklärte zu den Vereinbarungen: „Wir können mit diesem Ergebnis leben und gewinnen dadurch Zeit. Betriebsbedingte Kündigungen sind damit vorerst verhindert, auch wenn die Beschäftigten durch die Kurzarbeit, die bis 31. Dezember 2010 vereinbart ist, finanzielle Einbußen hinnehmen müssen“.
Keine Alternative wegen Krise
Rainer Wacker von der IG Metall Bamberg sieht vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise keine Alternative zu den vereinbarten Maßnahmen. „Aber wir haben die Kündigungsabsichten verhindert. Es gibt keinen Automatismus zur Errichtung einer Transfer-Gesellschaft. Die Tarifverträge werden nicht angetastet.“ Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat des Schaeffler-Werkes Hirschaid gehen davon aus, dass die jetzt vereinbarten Maßnahmen das nötige Einsparvolumen bringen. Das soll im Frühjahr/Sommer 2010 gemeinsam überprüft werden. Bei Nichteinigung ist ein Mechanismus zur Konfliktlösung eingebaut.
Mehr dazu lesen Sie im Fränkischen Tag