Katie Melua blieb nur 90 Minuten auf der Bühne
Autor: Tim-Niklas Kubach
Bamberg, Montag, 29. Oktober 2012
Ein gelungenes Gastspiel feierte die Sängerin und Musikerin Katie Melua in Bamberg. Einziger Wermutstropfen: die knappe Konzertdauer.
Mit Spannung wurde Katie Melua in der Stechert Arena erwartet - und dann kam sie. Sichtlich gut gelaunt huschte die georgisch-britische Sängerin und Musikerin durch den roten Vorhang. Elegant-modern in türkisfarbenem Kleid, dazu nur die Gitarre.
Und gleich mit den ersten Tönen von "Piece by piece" verzauberte die 28-Jährige das Publikum. Das war auch dringend notwendig, war der Abend mit dem Support-Act Jonas Myrin doch eher schleppend angelaufen. Der schwedische Songschreiber langweilte auf ganzer Linie und war zu dem noch schlecht ausgesteuert. Eine halbe Stunde, die man sich getrost hätte sparen können.
Doch dann kam ja auch schon Katie und machte all das wieder wett, mit ihrem Auftreten, mit ihrer hauchenden Stimme, mit ihrem Gitarrenspiel. Schon beim zweiten Song "If You Were A Sailboat" kamen die Streicher hinzu: das "Secret symphony string quartett". Gemeinsam mit Katie Melua sorgten sie so schon zu Anfang für Gänsehaut.
Nur zwei Songs später sang die Songwriterin die wunderbar einfühlsame Nummer "Mary Pickford" - der rote Vorhang öffnet sich und die Band steigt mit ein. Insgesamt eine gelungene Steigerung vom fast puristischen Auftritt ausschließlich mit Gitarre über die Streicherbegleitung bis hin zum kompletten Band-Ensemble. Wobei man jedoch sagen muss, dass Katie Melua nur mit Gitarre ohne Begleitung wohl am stärksten ist - nichts lenkt dann von ihrem zuckersüßen Gesang mit dem britischen Akzent ab.
Katie Melua unterhielt die knapp 2000 Besucher in der Arena gut und überzeugte mit ihrem Gesang genauso wie mit ihren sympathischen Ansagen. So erfuhr man beispielsweise, dass sie mit dem Song "If the lights go out" starke Erinnerungen an ihr Leben in Georgien verbindet. Damals sei dort am Abend immer der Strom abgestellt worden. Ihre Mutter hätte sich dann ans Klavier gesetzt und alte georgische Lieder gespielt. Das sei wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum sie Musik mache.
Die Sängerin präsentierte auch etliche Stücke von ihrem neuen Album "Secret Symphony", wie beispielsweise "Moonshine". In den Zugaben durfte dann natürlich auch einer ihrer größten Hits, "Nine Million Bicycles", nicht fehlen.
Einziger Wermutstropfen an diesem Abend war die Konzertdauer, denn nach gut eineinhalb Stunden war der Spaß auch schon leider vorbei. Eindeutig zu kurz, wenn man bedenkt, dass andere bekannte Künstler bei niedrigeren Eintrittspreisen teilweise über zwei Stunden spielen.