Karstadt Bamberg trotzt dem Trend
Autor: Petra Mayer
Bamberg, Dienstag, 29. Juni 2004
"KarstadtQuelle erwägt die Schließung von bis zu 30 unrentablen Warenhäusern." Medienberichte mit dieser Hiobsbotschaft sorgten für Aufsehen. Könnte Karstadt Bamberg mit 253 Mitarbeitern gefährdet sein? Eine Frage, auf die Geschäftsführer Alfons Distler "ein klares Nein" als Antwort gab.
Die wenigsten der 180 Warenhäuser des Karstadt-Konzerns arbeiten offenbar mit Gewinn. Dem aber stellt Distler eine Bilanz entgegen, die sich sehen lassen kann: So ist in der Domstadt von schwarzen und keineswegs roten Zahlen die Rede. In den sechs Jahren, in denen er für den Bamberger Standort verantwortlich sei, so der Geschäftsführer, hätten sich sowohl Umsatz als auch Ertrag positiv entwickelt. In Zahlen ausgedrückt sprach Distler von einem Umsatzplus von 1,9 Prozent im vergangenen Jahr nach leichten Zuwächsen in der Zeit davor.
Auf Erfolgskurs
Aber wie gelingt es Karstadt Bamberg der allgemeinen Konsumflaute zu trotzen? "Indem wir uns rechtzeitig auf Veränderungen des Marktes eingestellt haben und beispielsweise dem Markenbewusstsein der Kunden im Fashionbereich entgegen kamen", sagt Distler.
So blickt der Karstadt-Geschäftsführer im Grunde auch zuversichtlich in die Zukunft. Wäre da nicht die geplante Citypassage, die er mit großer Skepsis sieht. 10 000 Quadratmeter neuer Handelsfläche sollen zwischen der Ecke Franz-Ludwig-Straße/Promenadenstraße und der Langen Straße geschaffen werden. "Und das wird sich auf die gesamte Innenstadt auswirken und natürlich auch negativ auf unser Haus." An vielen anderen Karstadt-Standorten habe es über Jahre hinweg ähnliche Entwicklungen gegeben, die den Warenhäusern neben der Konsumflaute zu schaffen machten, gibt Distler zu bedenken.
"Noch keine Festlegung"
Einer von sicher vielen Gründen, auf die die Krise bei Europas größtem Warenhaus- und Versandhandelskonzern zurückzuführen ist. Obwohl man hier gestern Berichte zurückwies, nach denen bis zu 30 Filialen geschlossen werden. Es gebe "noch keine Festlegung und kein Schließungsprogramm", hieß es.