Kandidat Nr. 12: Thomas Kellermann will für Bambergs Mitte OB werden
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Donnerstag, 02. Januar 2020
Rekord: So viele Kandidaten bei einer Wahl zum Bamberger Oberbürgermeister gab es noch nie. Thomas Kellermann will für Bambergs Mitte OB werden.
Wenn der Rechner ein ungewolltes Eigenleben entwickelt oder Dateien ungespeichert verloren gehen - dann ist das ein Fall für Thomas Kellermann. Der 56-Jährige ist IT-Krisenmanager und somit immer dort, wo Datenströme und Nerven blank liegen: "Ich bin es gewohnt, in einem negativen Umfeld zu arbeiten", erklärt Kellermann.
Ob ihn das zum Bamberger Oberbürgermeister qualifiziert? Da lacht der Kandidat für Bambergs Mitte: "Was mich qualifiziert, ist schnell mit unterschiedlichen Aufgaben zurechtzukommen und gleichzeitig schnelle und brauchbare Lösungen zu finden."
Was ihm dabei wichtig ist: "Ich bin kein Berufspolitiker, ich bin ein Mensch", baut er einen rhetorischen Widerspruch auf, den bei Bambergs Mitte offenbar einige Anhänger auch so wahrnehmen.
Aus der Mitte Bambergs kommt auch Kellermann: In der Welterbestadt geboren, dann "hinter die Erdkante" ausgewandert - nach Bischberg - und schließlich vor 25 Jahren ins Gärtnerviertel zurückgekehrt.
Den Rücken gekehrt hat Kellermann seiner einstigen Partei, der FDP. Am Bamberger Ableger lässt er noch heute kein gutes Wort, hier sei kein Platz für eigene Ideen und Meinungen. Den liberalen Bundesverband verließ Kellermannn nur, weil er es musste - um für Bambergs Mitte zu kandidieren.
Was wären die ersten fünf Projekte, die er als Oberbürgermeister angehen würde? Auf diese Frage nennt der IT-Fachmann als erstes die Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung sowie die Internetverbindung im Stadtgebiet. Glasfaser für jeden Haushalt, dazu kostenloses W-Lan über flächendeckenden Freifunk.
Die Wohnsituation nennt er im nächsten Atemzug: Einstöckige Einheiten gezielt aufstocken, um etwa über Einkaufsmärkten Raum für sozial Schwächere zu schaffen - eine von mehreren Ideen Kellermanns. Der 56-Jährige will außerdem wegfallende Arbeitsplätze von der Industrie ins Handwerk verlagern. "Ganz wichtig ist auch die Erhaltung des Hauptsmoorwaldes", skizziert Kellermann seine politische Agenda.