Johann Kalb bleibt Landrat
Autor: Stefan Fößel
LKR Bamberg, Sonntag, 29. März 2020
Die Entscheidung für den Amtsinhaber von der CSU fiel am Ende recht eindeutig aus: 58,63 Prozent der Landkreisbürger stimmten für Kalb. Auch Herausforderer Andreas Schwarz (SPD) ist mit seinem Ergebnis zufrieden.
Das endgültige Wahlergebnis lag erst am späten Sonntagabend vor, weil in Frensdorf noch ein letzter Briefwahlbezirk ausgezählt werden musste. Doch zu diesem Zeitpunkt lag der Amtsinhaber Johann Kalb (CSU) bereits uneinholbar vorne, am Ende kam er auf 58,63 Prozent der Wählerstimmen.
Einmalige Situation
Entsprechend konnte sich der 60-Jährige auch über eine von Mitarbeitern gebackene Schoko-Nuss-Torte freuen. "Wahlparty wird es aus verständlichen Gründen aber keine geben", erklärte er am Telefon. Und das Ergebnis der Stichwahl, entspricht das seinen Erwartungen? "Ich habe überhaupt nicht gewusst, was dabei rauskommt, wenn jeder Wahlberechtigte Briefwahlunterlagen bekommt. So eine Situation hatten wir ja noch nie", sagte Kalb, der nun für weitere sechs Jahre Bamberger Landrat bleibt. Bei knapp 69 Prozent Wahlbeteiligung lag er in den meisten Wahllokalen vorn und riss in Buttenheim, Wattendorf, Königsfeld und Schlüsselfeld sogar die 70-Prozent-Hürde. SPD-Herausforderer Andreas Schwarz konnte zwar gegenüber dem ersten Wahlgang (22,9 Prozent) noch einmal deutlich zulegen, erzielte aber nur in Gundelsheim, Stegaurach, Walsdorf und Strullendorf Mehrheiten für sich.
Dennoch zeigte er sich über sein Ergebnis von vorläufig 41,37 Prozent "überhaupt nicht enttäuscht. Wann musste ein CSUler jemals in die Stichwahl, wann hat ein SPD-Bewerber so gut abgeschnitten?" Sein Dank galt nicht zuletzt den Wahlhelfern und Rathaus-Mitarbeitern, die in der gegenwärtigen Situation so eine Wahl überhaupt ermöglicht hätten.
Gleich wieder im Krisenstab
Dem neuen und alten Landrat wünschte Schwarz "Gesundheit und gute Ideen". Nach der Corona-Krise werde die Welt vielleicht eine andere sein, aber die wesentlichen Herausforderungen blieben. "Am Ende müssen wir jetzt alle zusammenlangen, ich nun wieder von Berlin aus im Haushaltsausschuss und er weiterhin im Landratsamt", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete.
Da wird auch Johann Kalb nicht widersprechen. Heute früh werde er sich vielleicht noch ein Stückchen Torte gönnen, bevor ab 8 Uhr schon wieder das nächste Treffen des Corona-Krisenstabs vorbereitet wird. "Natürlich stehen wir gerade vor großen Herausforderungen. Aber ich bin ja kein Landrat geworden, weil ich davor Angst habe. Wir gehen das an", sagt Kalb und wünscht sich von seinen Landkreisbürgern, dass sie "gesund und vernünftig bleiben, es kommt auf jeden Einzelnen an".
KOMMENTAR von Stefan Fößel
Mehrheit für Kontinuität