Jetzt drehen sich die Windräder
Autor: Andrea Spörlein
Litzendorf, Dienstag, 15. November 2016
Nach jahrelanger Planung ist der Bürgerwindpark Litzendorf-Hohenellern nun offiziell eröffnet worden.
Mit einer ökumenischen Segnung durch Pfarrerin Kerstin Kowalski und Pfarrer Marianus Schramm wurde der Bürgerwindpark Litzendorf-Hohenellern offiziell in Betrieb genommen. Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger, unter anderem auch Landrat Johann Kalb (CSU), nahmen in diesem Zusammenhang die Gelegenheit wahr, sich über die Technik zu informieren und mit den anwesenden Fachleuten ins Gespräch zu kommen.
Handeln war das Motto
Nicht nur über die Energiewende zu reden, sondern zu handeln, das war das Motto des Arbeitskreises CO2 -Einsparung der Agenda 21 Gruppe von Litzendorf in Zusammenarbeit mit Marcus Dornauer und Reinhold Zeilinger von der Dornauer Windkraft UG aus Neustadt/Aisch. Nach über sieben Jahren Planung, vielen Hindernissen und Rückschritten konnten nun drei "echte" Bürgerwindräder des Bürgerwindpark Litzendorf-Hohenellern GmbH & Co.
KG realisiert werden.
Der erzeugte Strom wird über das Umspannwerk Würgau verteilt. Der Eingriff in das Landschaftsbild und den Naturhaushalt wurden durch Ersatzzahlungen an den Bayerischen Naturschutzfond und mit der Anlage einer Biotopfläche bei Tiefenellern ausgeglichen. Gut 150 Bürger und drei in Genossenschaften organisierte Personen stemmten gemeinsam diesen Windpark. Die drei Windräder erzeugen im Jahr so viel Strom, wie von rund 5500 Haushalten verbraucht wird.
Regionale Firmen bevorzugt
Die Verteilung der Wertschöpfung aus der Pacht erfolgt in Form eines Flächenpachtmodells. 24 Grundstücksbesitzer haben die gesamte Fläche von circa 70 Hektar eingebracht. Durch die vor Ort angesiedelte Gesellschaft verbleiben zudem auch 100 Prozent der Gewerbesteuer in Litzendorf.
Bei der Planung, Umsetzung und Finanzierung wurden soweit wie möglich regionale Firmen mit ins Boot genommen. Litzendorfs Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) zeigte sich erfreut, dass der nicht unumstrittene Windpark nun ans Netz gehen kann. Es ist für ihn ein weiterer wichtiger Beitrag zur Energieautarkie und zum Ausbau der Klima Allianz.Im Saal der Brauerei Hönig in Tiefenellern wurde der Anlass gebührend gefeiert. Georg Lunz, einer der wichtigsten Protagonisten für den Windpark Litzendorf-Hohenellern, konnte neben vielen "Besitzern" auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, so unter anderem Landrat Kalb, Litzendorfs Bürgermeister Möhrlein und den Vize-Regierungspräsiden Thomas Engel. Dieser bezeichnete das Projekt, als "gut gelungen und von einer breiten Mehrheit akzeptiert". Er hatte es schon in seiner Zeit beim regionalen Prüfungsverband begleitet.