Jazzrock-Pionier Larry Coryell kommt an die Regnitz
Autor: Petra Mayer
Bamberg, Donnerstag, 10. April 2014
Sein 40-jähriges Bestehen feiert der Bamberger Jazzclub in diesem Jahr: Dazu reisen prominente Musiker wie Larry Coryell an die Regnitz, der sich am 25. April wieder seinen fränkischen Fans widmet. Vorab gibt's Konzerte mit fränkischen Bands - gleich anfangs Lutz Häfner & Rainer Böhm.
Im zarten Alter von vier Jahren setzte ihn seine Mutter ans Klavier. Nicht aber für klassische Musik, sondern Jazz begann sich Larry Coryell damals schon zu begeistern. So war die Kunst des Tastenspiels auf Dauer auch nichts für den Texaner, der Jahre später zum Pionier des Jazzrock avancierte. Der heute 70-Jährige erschloss der Jazzgitarre ab den Sixties "neue Dimensionen", wie's in Reclams Jazzlexikon heißt: Zum 40-jährigen Jubiläum des Jazzclubs kommt der Musiker nun wieder nach Bamberg, wo er schon zum 30-jährigen Bestehen neben Billy Cobham als Stargast auftrat. Genrefans sollten sich Tickets für den 25. April sichern. Am 12. April stehen aber erstmal Lutz Häfner und Rainer Böhm im Rampenlicht - mit "Deep", dem neuen Duo-Album.
Jazz, Ausflüge zu DSDS und den Fanta Vier
Treffen sich Pianist Rainer Böhm und Sopransaxofonist Lutz Häfner zu Studioaufnahmen, erwartet man normalerweise ein Album mit brandneuen Eigenkompositionen. Mit "Deep" - eingespielt nach und nach zwischen längeren Tourneen - verneigen sich beide aber vor Größen wie George Gershwin ("I Loves You Porgy"), Cole Porter ("Everytime We Say Goodbye"), Sammy Cahn ("I should care") oder beispielsweise auch Jimmy Rowles ("The Peacocks"). Faszinierende Kapitel der Jazzgeschichte leben auf - über Balladen, die beim Publikum vielleicht eigene Erinnerungen heraufbeschwören. Erst im vergangenen Jahr war Häfner, der zuvor schon wie sein Partner diverse Preise einheimste, übrigens mit dem Echo Jazz ausgezeichnet worden: Ein Nürnberger, der gleich mit seinem Debüt-Album 1998 beim Publikum und Kritikern punktete, woraufhin sich Häfner aber nicht in eine Genre-Schublade zwängen ließ. So arbeitete der mittlerweile 41-Jährige beispielsweise auch mit den Fanta Vier, Max Herre, Sarah Connor, Tony Marshall und spielte in der Liveband von DSDS.
Schweinsohr Selection sind zurück
"SOS" funken am 17. April wieder die Schweineohren, um Fans mit ihrer handmade music vom Sofa zu ziehen. Uwe Gaasch, Waldi Bauer, Irmgard Klarmann und der Rest der zehnköpfigen Truppe bringen die bewährte Mixtur aus Soul, Softrock und Funk, für die die Band seit mittlerweile 35 Jahren steht, in die Obere Sandstraße 18.
Zum Freitagskonzert wird in der darauffolgenden Woche Larry Coryell erwartet, der mit Größen wie Jimi Hendrix, Chick Corea, Pat Metheny, ja selbst dem Django-Reinhardt-Geiger Stéphane Grappelli arbeitete. Nach Bamberg aber kommt der Gitarrist mit Jermaine Landsberger (Hammond-Orgel) und Guido May (Drums). Das Publikum darf sich bei dem Trio auf Blues- und Jazz-Klassiker freuen - bis hin zum legendären Sound von Jimmy Smith und Wes Montgomery: Letzterem begegnete Coryell in jungen Jahren, wie er in einem Interview (Die Welt) berichtete. Bei einer Schiffsfahrt schmuggelte sich der Gitarrist aufs Boot und bekam tatsächlich Gelegenheit, mit dem Weltstar übers Improvisieren fachzusimpeln.
Session zum Welttag des Jazz
Eine weitere Bamberger Band betritt am 26. April die Bühne des Jazzclubs: Hale Bopp, die Titel von Größen wie Santana, Eric Clapton, Simply Red oder Jamie Cullum interpretieren. Als letzter April-Termin steht am 30. zum ""Welttag des Jazz" eine Allstar-Session an, an der Norbert Schramm, Ali Brumant, Christian Hellwich und Hannes Göller teilnehmen: Von Jazz spannt sich der stilistische Bogen dabei über Funk und Latin bis hin zum Blues.