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Jazz satt bei freiem Eintritt


Autor: red

Bamberg, Dienstag, 05. August 2014

Acht Live-Konzerte locken die Freunde der Jazzmusik in die Gärtnerstadt von Bamberg.
Rien dans les Poches Foto:PR


Am bevorstehenden Wochenende (8. bis 10. August) erreicht die achte Auflage vom Internationalen Tucher Blues- & Jazzfestival mit dem "Jazz auf der Böhmerwiese" einen ersten musikalischen Höhepunkt. Insgesamt bietet das Stadtmarketing Bamberg 70 Live-Konzerte ohne Eintritt bei Deutschlands großem eintrittsfreien Blues- & Jazzfestival an, teilen die Veranstalter mit.

Die offizielle Eröffnung vom "Jazz auf der Böhmerwiese" wird am Freitag um 19.30 Uhr durch Landrat Johann Kalb (CSU) erfolgen. Inmitten der beeindruckenden Gärtnerlandschaft werden herausragende Künstler und Bands die Freunde der Jazzmusik begeistern. Wie bei allen anderen Festival-Veranstaltungen ist der Eintritt zu allen Konzerten frei. Mit dem Kauf der Festivalabzeichen und Programmhefte für 2,50 Euro können sich alle Musikfreunde an der Refinanzierung des Festivals beteiligen.

Weitere Informationen gibt esim Internet unter www.mybamberg.de.

Musikfreunde dürfen sich auf die nachfolgen Live-Konzerte auf der Böhmerwiese freuen: Rien dans les Poches (Folk, Klezmer) aus Frankreich treten am Freitag von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr auf. Die fünf "französischen Slaven aus Dublin" bringen einen ganzen Koffer mit ausgefeilten Arrangements aus der ganzen Welt mit. Rasante irische Tänze, gefühlvolle Balladen aus dunklen Pubs, witzige Songs aus Québec und Louisiana, fetziger Folk vom Balkan und Klezmer gehören zum abwechslungsreichen Programm der Band, die auch Seitensprünge in des Jazz nicht scheut.

Captain Fusion ("Fusion-Musik") aus : Deutschland haben anschließend von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr ihren Auftritt. Kennzeichnend für den Stil der vielseitigen Combo steht " Chameleon", der Klassiker aus der Feder von Herbie Hancock. "Captain Fusion" hat sich einen eigenständigen Sound erarbeitet, hält sich aber oft hörbar ans jeweilige Original, das stets mit großer Spielfreude interpretiert wird. Verbindend wie namensgebend steht für die sechs Musiker von "Captain Fusion" jene Spielart des Jazz im Mittelpunkt, die heute unter dem Namen "Fusion" zusammengefasst wird. "Fusion" umfasst ein breites Spektrum von Musik: anspruchsvolle Rockmusik mit Jazzelementen auf der einen und groovigen Bebop orientierten Jazz auf der anderen Seite.

Am Samstag geht es weiter mit Wulli Wullschläger & Sonja Tonn (Jazz). Von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr sorgen zwei Stimmen und eine Gitarre für eine geballte Ladung an Power und Gefühl, die mit ungebremster Leidenschaft und einer gehörigen Portion Witz und Charme ihre Spuren hinterlässt. Für das Jazz- und Bluesfestival haben sie Perlen der Musikgeschichte ausgesucht, die wunderbar zu diesem Thema passen - jedoch nicht, ohne den Songs ihre ganz spezielle Note zu geben. Mit unüberhörbarer Virtuosität, Kraft und Einzigartigkeit berührt sein leidenschaftliches Gitarrenspiel den Zuhörer. Wie kein anderer schafft es Wulli Wullschläger, neben einem Bass, auch die gesamte Rhythmussektion einer Band in seine Akustikgitarre zu packen. Sonja Tonn singt so, wie sie fühlt - mal zärtlich, mal soulig, mal laut, mal leise, aber immer unverkennbar Sonja.

Jazz, Swing und Bossa Nova kredenzen von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr die Musiker von LaVie. Wolfgang Jünger (Bass), Heinz Schumann (Keyboards) und Stephan Rohe (Drums) gruppieren sich um Sängerin, Saxophonistin und Flötistin Karin Tyrok. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, niveauvolle Musik in ganz eigenen lebendigen, kraftvollen und emotionsgeladenen Interpretationen zu spielen. Das vielseitige Programm umfasst melodischen Klänge angelehnt an die klassischen englischen und französischen Jazz-Standards von Ella Fitzgerald bis zu Edith Piaf, die rauchig modernen Jazz-Songs von Diana Krall bis hin zu modernen Blues-Arrangements.

Zum Abschluss am Sonntag gastieren die Jazz-Pantz von 11 bis 13 Uhr auf der Böhmerwiese. Jazz, Rock 'n' Roll, Blues mit einer Prise Funk und Soul - das sind die Leidenschaften der sechs Musiker aus Eltmann und Bamberg, die sie gekonnt zu ihrem ganz eigenen Stil vereinen. Dabei darf man auf eigene Interpretation und fränkische (!) Bearbeitungen von Jazzstandards ebenso gespannt sein wie auf überaus funkige Versionen. Die Interpreten sind: Franz Bleuel (Piano/Harp), Markus Graser (Schlagzeug), Thilo Lenhard (Gitarre), Norbert Mikuta (Saxophon, Klarinette), Hermann Schäfer (Bass), Astrid Wolfschmitt (Gesang).

Gute alte Bekannte geben sich von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr die Ehre: Das Tex-Döring-Trio ist seit über 50 Jahren eine Institution in Bayern. Zusammen mit "General" Hartlieb am Kontrabass und Uwe Hitschfel am Schlagzeug spielt das Klavier-Trio zeitlos modernen, swingenden Jazz, der seine Wurzeln im Swing und Bebop hat und jüngere Einflüsse aus Soul und Funk, vor allem aber auch aus dem Latin-Jazz Brasiliens, Cubas und Puerto Ricos mit absorbiert. Tex Döering ist und bleibt ein powervoller Swinger mit tiefschwarzem Blues-Feeling.

Donnerbalkan heißt die Formation, die von 16 bis 18 Uhr gastiert. Die Münchner Band steht vor allem für eines: ihre enorme musikalische Bandbreite verbunden mit ungebremster Spielfreude. Die zehn charmanten Damen und Herren bedienen sich dabei jeder Stilrichtung, die ihnen Spaß macht. Von Reggae- und Hip-Hop-Beats über gefühlvolle, intime Balladen, bis hin zu explosivem Brass-Pop mit folkloristischen Elementen ist dabei alles vertreten, was die Tanzlust weckt.

Jazz pur präsentiert schließlich das Johanna-Schneider-Quartett von 19 bis 21 Uhr. "Dass sie den Jazz liebt, musste sie ihren Zuhörern nicht erzählen. Denn mit jedem Ton, mit jeder Melodie, mit jedem Standardstück und vor allem mit ihren eigenen ganz wundervollen Kompositionen offenbarte sie, dass sie der Jazz ist", hieß es in einer Zeitungskritik. Wer die ersten Blues-und Jazzfestivals miterlebt hat, kennt die nun 27-Jährige noch von den Maxplatz-Auftritten mit den "Bamberg Allstars". Mittlerweile hat sie Jazz-Gesang studiert und ihr eigenes Quartett um sich versammelt. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei von Tizian Jost am Klavier, Andreas Kurz am Kontrabass und Drummer Bastian Jütte.