Internationale Woche im Landkreis Bamberg
Autor: Hans Kurz
LKR Bamberg, Mittwoch, 13. Sept. 2017
Vom 22. September bis 1. Oktober finden im Rahmen der Internationalen Woche fast 40 Veranstaltungen im Landkreis Bamberg statt.
Angefangen hat alles mit einer Partnerschaft - und zwar der des Landkreises Bamberg mit dem polnischen Kreis Jelenia Góra. Das zehnjährige Bestehen sollte natürlich groß gefeiert werden, was einiger Vorbereitung bedurfte. Landrat Johann Kalb (CSU) wollte diese Feierlichkeit auch in die Gemeinden des Landkreises tragen. Also wurden sie angeschrieben. Es meldeten sich zunächst vor allem Gemeinden mit eigenen Partnerschaften. Die Idee kam auf, nicht nur die Verbindung des Landkreises nach Polen zu feiern, sondern alle internationalen Partnerschaften einzubeziehen. Schulen, Vereine und Verbände wurden angefragt.
Das Projekt wuchs und wuchs. Herausgekommen ist eine "Internationale Woche" im Landkreis Bamberg, die nun vom 22. September bis zum 1. Oktober stattfindet. Unter der Regie von und Organisation von Sibylle Kneuer (Das Kulturbüro), Renate Kühhorn (Fachbereichleitung Kultur und Sport) und Friederike Straub (Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises) entstand in eineinhalb Jahren ein Programm, das 34 öffentliche Veranstaltungen in 14 Landkreisgemeinden sowie im Landratsamt in Bamberg umfasst. Dazu kommen noch mehrere Veranstaltungen für bestimmte Zielgruppen wie Schüler, Studierende, Unternehmen oder die Besucher aus dem Partnerlandkreis.
Unterhaltung, Kultur und Politik
Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liegt auf Kultur und Unterhaltung mit Musik, Ausstellungen und Lesungen. Das zeigt schon das erste Wochenende (22. bis 24. September). So macht etwa ein zweitägiges Metal-Festival in Gerach ab Freitag, 22. September den Auftakt. Die Gemeinde Strullendorf stellt von Freitag bis Sonntag in Zusammenarbeit mit Uschi Josat (Orient Life Style) gleich ein dreitägiges Festival der Kulturen auf die Beine. Am Samstag gibt es dann in der Alten Mühle in Mühlendorf ein Musikantentreffen unter dem Motto "Aus Nachbarn werden Freunde", bei dem sich die Kreuzschuher Kerwasmusikanten wieder einmal mit den seit Jahren befreundeten Musikern und Tänzern der polnischen Gruppe Karkonosze treffen. Wer es ruhiger und stiller will, kann zum Beispiel ab Samstag im Schloss Sassanfahrt eine Ausstellung zeitgenössischer Glaskunst aus Tschechien besuchen. Kulturell-kulinarisch Interessierte dürfen sich am Samstag auf einen italienisch-syrisch-deutsch-französischen Abend im Alten Rathaus in Gundelsheim freuen.Neben Musik und Kunst und Literatur, die sich in der Woche und am drauffolgenden Wochenende nahtlos fortsetzen, sollen auch Bildung und Politik bei der Internationalen Woche nicht zu kurz kommen. Interessant verspricht zum Beispiel eine Podiumsdiskussion am Montag, 25. September, zu werden. Am Tag nach der Bundestagswahl versuchen im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Experten aus Italien, Frankreich, Polen und der Türkei zu ergründen, was die europäischen Nachbarn über Deutschland und die Deutschen denken.
Neben dem Landkreis als Träger und den Gemeinden beteiligen sich zahlreiche Institutionen und Verbände: So bringt etwa die Erzdiözese ihre Verbindung zu Senegal mit einem bunten senegalesischen Abend mit Musik und Unterhaltung ein. Die Friedrich-Alexander-Universität begrüßt ihre Austauschstudenten dieses Jahr im Levi-Strauss-Museum Buttenheim. Das Flussparadies Franken hat das schon zuvor geplante Künstleratelier für eine Kunstmeile am Main-Donau-Kanal unter das Dach der Internationalen Woche gestellt. Zudem gibt es Kunst-Radtouren zu den Skulpturenwegen am Obermain und in der Fränkischen Toskana an.
Auch Äpfel sind Weltbürger
Mit im Boot sind als Veranstalter zum Beispiel auch die Bayerische Sportjugend, die Kreismusikschule und die Volkshochschule. Örtliche Schulen, Pfarreien, Vereine und Einzelpersonen engagieren sich ebenfalls; die Bücherei Stegaurach ist gleich mit zwei Veranstaltungen vertreten.Im Programm finden sich auch Veranstaltungen, bei denen das Internationale nicht sofort augenfällig ist, finden sich im Programm wieder, etwa eine Führung durch das Obstparadies Bamberger Land in Lauf bei Zapfendorf, oder die Eröffnung des Mehrgenerationenplatzes in Stegaurach. Die Auflösung: Unter den scheinbar fränkischen Obstsorten finden sich so manche, die ihren Ursprung in fernen Ländern rund um den Globus haben, also echte Weltbürger sind. Und der Stegauracher Generationenplatz wird während eines internationalen Workshops gemeinsam von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern und dem örtlichen Bauhof errichtet.
Das vollständige Programm liegt an vielen Stellen im Landkreis aus oder kann auf der Homepage des Landkreises heruntergeladen werden