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In Unterhaid: Mehr Klo fürs gleiche Geld


Autor: Anette Schreiber

Unterhaid, Donnerstag, 18. April 2013

Künftig gibt es keine "Entsorgungs"-Probleme mehr. Mit der Sanierung der historischen Kelleranlage bei Unterhaid wird nun endlich auch eine WC-Anlage gebaut. Dank einer Drehung des Baukörpers wird sie geräumiger, als zuerst gedacht.
Keller Nummer 11 wird saniert und dabei auch zur Toilettenanlage. Noch ist alles verschüttet. Das Foto zeigt Bürgermeister Carsten Joneitis (links) und Geschäftsleiter Joachim Karl beim Ortstermin. Foto: privat


An Tagen mit hohem Besucher-Aufkommen in der Kellergasse wird den Gästen die aktuelle Umplanung die Erleichterung erleichtern: Mit drei statt einer Sitztoilette für die Damen und drei statt einem Urinal für die Herren dürften sich die "Wartezeiten" in Sachen Entsorgung erträglich gestalten. Entgegen dem ersten Plan wird der nun aktuelle um weitere Entsorgungs-Kapazitäten aufgestockt.

Grund für die Umdisponierung von Diplom-Ingenieur Johann Müller: Die Detailplanung hatte ergeben, dass man die Grenze zum Nachbargrundstück hätte überbauen müssen. Mit der Umplanunghaben sich ganz neue Entsorgungs-Dimensionen aufgetan...

Bekanntlich soll die seit dem Jahr 2009 laufende Sanierung der historischen und denkmalgeschützten (Bier) Kelleranlage bei Unterhaid noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Das Projekt beinhaltet auch den Einbau einer WC-Anlage.

Die, so der Wunsch des Denkmalschutzes, soll diskret integriert werden. Dafür eignet sich der gemeindeeigene Keller mit der Nummer 11, der sich gleich an der Süd-Terrasse des Kellerhauses befindet, am besten.

Weil er größtenteils eingestürzt ist, hat seine Sanierung sowieso angestanden. Der Einbau der Toilettenanlage ist dann mit mit Mehrkosten von rund 40.000 Euro verbunden, womit sich die Gesamtkosten auf 69.000 Euro belaufen. Für die Sanierung von Keller Nummer 11 selbst geht die Gemeindeverwaltung von einer Förderung aus.

Zunächst war vorgesehen, die WC-Anlage relativ tief in den Hang hinein zu setzen. Doch zwischenzeitlich hat sich gezeigt, dass man den Baukörper sozusagen um 90 Grad drehen und damit eher im vorderen Kellerbereich verwirklichen kann. Wenn der Eingang flaschenhalsförmig gestaltet wird, steht zugleich mehr Raum für das stille Örtchen zur Verfügung. Das hat sich Planer Johann Müller zunutze gemacht, um das Optimale herauszuholen. Das heißt die Fläche kann von ursprünglich etwas über 13 auf nunmehr über 20 Quadratmeter erweitert werden. Bei gleichen Kosten, weil man sich die aufwändigen Maßnahmen im hinteren Kellerteil und damit weit im Hang ersparen kann. Statt der geplanten 6 ,50 Meter muss man nun nur noch 3,60 Meter weit in den Hang hinein.


Ordentliche Entsorgung

Früher übrigens, so hat die Nachfrage bei Geschäftsleiter Joachim Karl ergeben, hatte es in der bewirtschafteten Kelleranlage keinerlei geregelte Entsorgungsmöglichkeit gegeben, so dass "Besucher ihre Notdurft schlichtweg im Schutz von nahegelegenen Büschen und Bäumen verrichteten..."

Mit der aktuellen Umplanung befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Überrascht zeigte sich dabei Ottmar Schels (CSU). Er vertrat die Ansicht, der Beschluss zur ersten Planung müsste aufgehoben werden, damit der aktuelle Entwurf realisiert werden könne, was das Gremium denn auch tat. Schels bezweifelte allerdings, dass für das Mehr an Raum und Toiletten der ursprüngliche Kostenrahmen reichen werde. Vorgeschlagen wurde aus den Reihen des Gremiums auch, im Herren-WC ein separates Handwaschbecken anzubringen, statt eines gemeinsamen für Damen und Herren. Ein weiterer Vorschlag betraf die Tür zum Herren-WC. Die soll so zu öffnen sein, dass hier zugleich ein Sichtschutz gewährleistet ist.

Damit die Hinterlassensschaften der Kellerbesucher auch ordentlich entsorgt werden, hatte der Gemeinderat die Errichtung einer Kleinkläranlage im Untergrund des Kellerparkplatzes beschlossen. Nun wollten einige Gemeinderäte wissen, wie es mit der Entsorgung des Kellerhauses selbst aussehe. Das Abwasser wird wohl auch der Kleinkläranlage zugeleitet. Über die Details wie Vereinbarungen mit dem Betreiber und Kellerhausbesitzer wird das Gremium wohl noch separat entscheiden, erklärte Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD) dazu.