In den "geheimen Depots" gestöbert
Autor: Anette Schreiber
Zapfendorf, Mittwoch, 24. August 2016
Mit einem Zuckerl geht manches leichter. Das ist die Devise im Zapfendorfer Rathaus.
Ein Traum! Die Spitzenposition beim Contest der bestsortierten Verwaltungen dürfte dem Zapfendorfer Rathaus sicher sein: Schokoriegel, Gummibärchen, Bonbons - nahezu alles, was das Herz begehrt. Oben, im ersten Stock der Behörde. Manuela Förner und Karina Senger strahlen ob der Begeisterung, die der so ganz spezielle Inhalt ihrer geheimen Schubladen hervorrufen. "Wir nennen es Nervennahrung", erklärt die Dame vom Fremdenverkehrsamt augenzwinkernd.
Kein Wunder, dass Kollegen ihr Büro besonders gerne ansteuern. Sauber systematisiert weist die vorletzte Schublade auf der linken Schreibtischseite Verlockungen zuhauf auf: diverse Schokoladen-Kreationen mit und ohne Keks, eine kleine Nussauswahl und ein Angebot für den Bio-Freak; seit kurzem finden sich auch Waffeln wieder im Sortiment. Gern genommen zum Kaffee, wie die Hüterin der süßen Schätze verrät. So an die 20 Euro im Monat sind ihr die Köstlichkeiten wert.
Und der Rest? Gerne kommen die Kollegen vom Bauhof zu uns, erklärt Manuela Förner dazu. Im Umkehrfall seien sie immer überaus kooperativ, wenn spontan Sonderaufgaben für den Fremdenverkehr zu erledigen sind. Süßigkeiten bringen die Mitarbeiter zusammen und stärken so auch die Gemeinschaft, findet Manuela Förner.
Vom Fremdenverkehr inspiriert
Ebenfalls im ersten Stock arbeitet Karina Senger. Die Dame vom Bürgermeisteramt hat sich "vom Fremdenverkehr" inspirieren lassen und ebenfalls eine Spezialschublade eingerichtet. "Für die kleinen und großen Notfälle des Arbeitstages", sagt sie.
Kopfschmerztabletten, Haargummis und -Spangen sowie Deodorant gehören ebenso dazu wie Süßes in einem separaten Körbchen. Dieses komplettiert sozusagen Manuela Förners Angebot nebenan und führt außer anderen Schokoladensorten auch Bonbons und Lachgummis. Wer hier immer noch nicht fündig geworden sein sollte, dessen Wünsche finden dann bestimmt bei Sengers Gegenüber, Tina Karl, Erfüllung: Müsli-Riegel, Kinderschokolade und Yogurette. Sogar ein Milka-Osterhase hockt hier noch im Nest.
Von so viel Süßzeug haben sich auch die Herren anstecken lassen: Verwaltungschef Hans-Jürgen Einwag hat immer eine Handvoll Gummibärchen-Beutelchen parat. "Für die kleinen Besucher, damit sie einen guten Eindruck vom Besuch beim Amt bekommen." Die gleiche Strategie wird im Bürgermeisterzimmer gefahren. In einem schwarzen Kahn wartet eine Besatzung eingetüteter Gelatine-Kreationen auf ihren Einsatz. "Das hat Volker Dittrich eingeführt", weiß Bürgermeisterstellvertreter Andreas Schonath, der das Schiff gleichfalls gerne bei kleinen Gästen einsetzt.