Im Westen am besten derzeit den Wald meiden
Autor: Anette Schreiber
Burgwindheim, Dienstag, 25. Sept. 2018
In den von "Fabienne" heimgesuchten Wäldern im Westen liegen Bäume herum und müssen aufgearbeitet werden.
"Fabienne" hat furchtbar gewütet und in den Bereichen, durch die das Sturmtief Sonntagabend zog, jeweils binnen Minuten enorme Schäden angerichtet. Besonders im Burgwindheimer Gemeindeteil Untersteinach an Dächern und Gebäuden, aber auch im Wald.
"Fabienne" hat eine Schneise der Verwüstung durch die Wälder südlich von Ebrach geschlagen, bilanziert Ulrich Mergner, Leiter des Forstbetriebs Ebrach, in einer Mitteilung. Zum Forstbetrieb gehört auch das 2000 Hektar große Staatsforstrevier Burgwindheim. Allein hier liegen 8000 Festmeter Holz am Boden, im gesamten Forstbetrieb sind es etwa 25 000 Festmeter.
Gleich nach dem Sturm wurden die Schäden aufgenommen und erste Maßnahmen zur "Bewältigung auf den Weg gebracht", so Mergner in seiner Mitteilung weiter.
Bereits Sonntagabend hatte er den Burgwindheimer Revierförster Andreas Friedel, zu dem auch das Revier Burgwindheim gehört, per SMS kontaktiert und gefragt, ob es bei ihm auch so gewütet hätte. Gefühlt läge der halbe Winkelhofer Forst (im Gebiet der Marktgemeinde Ebrach) am Boden, hätte Mergner mitgeteilt, berichtet Burgwindheims Staatsrevier-Förster Andreas Friedel am Dienstag. Er wohnt in Ampferbach und hat am Sonntag erst einmal nichts mitbekommen, sich dann aber aufgemacht und nachgeschaut. Wobei er für den Bereich "Küchenholz" oberhalb des Burgebracher Gemeindeteils Büchelberg feststellen musste, "da oben fehlt der Wald".
Forstwege wieder frei
Viele Forstwege sind freigemacht. Aber drinnen im Wald liegen vor allem Buchen und Eichen nun kreuz und quer. Die sind eigentlich standfest und haben Pfahlwurzeln. Trotzdem hat "Fabienne" Kronen einfach weggerupft. Wo das Sturmtief gewütet hat, stehen nur noch aufgeschlitzte Stammteile. Förster Friedel warnt wie sein Chef Mergner dringend davor, jetzt in den Wald zu gehen. Das sollten nur Experten. Und nicht einmal die Waldprofis lässt man ran. Wegen der Gefahren müssen Großmaschinen, so genannte Harvester ran. Es wird wohl vier Wochen dauern, bis bei ihm wieder aufgeräumt ist, erklärt Friedel, der sich da mit seinem Praktikanten Marian Erhard vor Ort umsieht.
Freilich sieht er die Sache auch pragmatisch: 17 000 Festmeter muss er im Wirtschaftsjahr einschlagen, 2000 hat er bereits gemacht. Etwa 8000 liegen im Revier herum, also ist sozusagen schon viel geschafft. Auch für die Natur, denn etliche Stämme dürfen stehen bleiben und dienen so der Artenvielfalt. Weil nun etliche Kronen fehlen, bekommen junge Baumpflanzen mehr Licht, wachsen schneller. "In fünf bis zehn Jahren wird man das Loch im 'Küchenholz' oberhalb Büchelbergs nicht mehr sehen", so der Praktikant.
Ob man hier dann noch Freileitungen bemerken wird? Man wird sehen. Service-Mitarbeiter des Stromversorgers Bayernwerke schauen sich den Schaden an, den "Fabienne" hier angerichtet hat. Teile der 20-Kilovolt-Leitung liegen am Boden, hängen durch, Masten sind beschädigt. Dabei ist die Leitung mit 20 Jahren geradezu neu.