Druckartikel: Im Scheßlitzer Rathaus ist schon Weihnachten

Im Scheßlitzer Rathaus ist schon Weihnachten


Autor: Hans-Werner Penning

Scheßlitz, Samstag, 24. November 2012

Am Freitag erhielt die Scheßlitzer Stadtverwaltung die neuen Zentralrechner für das künftige EDV-System. Die Kapazitäten werden verdoppelt und damit das Arbeiten beschleunigt. Das alte System war sieben Jahre in Betrieb.
Mitarbeiter einer Bamberger Firma installieren die neuen Server für die EDV-Anlage im Scheßlitzer Rathaus.  Fotos: Michael Gründel


Horst Bötsch, der System-Administrator in der Scheßlitzer Stadtverwaltung, bringt die Sache auf einen ganz einfachen Punkt: "Der Laden muss laufen." Deshalb kamen gestern die Mitarbeiter einer Bamberger Computerfirma ins Rathaus, um einzugreifen, bevor die Sache nicht mehr "läuft". Diese Gefahr bestand zwar nicht, aber immer öfter habe sich gezeigt, dass die EDV-Anlage in der Verwaltung "schwächelt". Dabei ist das System gerade sieben Jahre in Betrieb, aber es hilft alles nichts: Die Stadt muss einen fünfstelligen Betrag in die Hand nehmen, um ihren Mitarbeitern im Rathaus im Dienst am Bürger optimale Bedingungen zu schaffen. Und "beschert" sich damit auch ein wenig selbst...

Denn es hilft wenig, von alten Zeiten zu schwärmen. "Früher hatten wir dieses Problem nicht, da stand alles auf Papier", erinnert sich Geschäftsleiter Werner Götz, Bürgermeister Franz Zenk (CSU) ist gerade außer Haus.

Doch der Fortschritt fordert irgendwann seine Opfer und ein Arbeiten wie zu früheren Zeiten mag sich niemand mehr vorstellen.

Aktuell habe es für die beiden neuen Server und die neue Software einen "echten Bedarf" gegeben, sagt Horst Bötsch, der eigentlich Kämmerer der Stadt ist. Weil man aber das "Update" auch nicht zu früh installieren wollte, habe man sich mehr als die üblichen fünf Jahre Zeit gelassen. Für den Stadtkämmerer spielen dabei natürlich auch finanzielle Überlegungen eine Rolle. Dabei müsse man immer "ein Ohr am System haben", um den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zu erwischen. Doch jetzt habe der Aufwand für den EDV-Betrieb deutlich zugenommen.

Mehr Sicherheit

Installiert wurden deshalb am Freitag vor allem die beiden neuen Server. Was zunächst mehr Sicherheit auf der Datenbank bedeutet, denn bis dato läuft das System (Oracle) mit nur einem Arbeitsspeicher, der eine Kapazität von 24 Gigabyte hat. Die verdoppelt sich jetzt auf 48 GB, bei einer Festplatten-Speicherkapazität von 1,2 Terabyte. Das sollte reichen für die 15 Computer-Arbeitsplätze in der Stadtverwaltung, so Horst Bötsch, die ab Anfang Dezember dann mit einer neuen Software arbeiten werden: "Das Office-2010-Paket ist da für uns die ausgereifteste Technik." Denn Experimente wolle man nicht machen und "Fehler im System können wir uns kaum leisten", sagt der Administrator. Schließlich arbeite man für die Bürger der Stadt.

Und das soll auch zügig gehen. "In letzter Zeit hat es manchmal schon länger gedauert, wenn mit digitalen Bildern gearbeitet wurde oder mit Plänen, die im Original DIN A3-Format hatten", sagt Johann Wagner vom Bauamt. "Wir arbeiten viel mit Grafiken, und da nimmt das Blättern oder Vergrößern doch viel Zeit in Anspruch." Jetzt hoffe man auf zeitliche Entlastungen.

Zuschaltung erfolgt nach und nach

Nutzen können werden Johann Wagner und seine Kolleginnen und Kollegen die Verbesserungen erst nach der ersten Dezemberwoche. Dann erfolgt Zug um Zug die Zuschaltung der einzelnen Abteilungen auf den neuen Server und das neue System.

Begonnen wird voraussichtlich mit dem Einwohnermeldeamt. Dadurch dürfte in den Abteilungen die Arbeit für die "Kundschaft" deutlich eingeschränkt sein, denn "alle Daten müssen überspielt werden", sagt Horst Bötsch.
Vorsorglich wurden die Bürger darauf hingewiesen, dass der "Workflow" in der ersten Dezemberwoche nicht wie gewohnt vonstatten gehen wird. Dann aber, rechtzeitig zu Weihnachten, wird man die Umstellung bewältigt haben.