Im Landkreis Bamberg wird die Müllabfuhr ab 2015 billiger
Autor: Werner Baier
LKR Bamberg, Mittwoch, 24. Sept. 2014
Der Umweltausschuss des Landkreises hat die Senkung der Gebühren um sieben Prozent beschlossen. Die graue 80-Liter-Tonne kostet künftig statt 51,36 nur noch 47,52 Euro im Jahr.
Gebührensenkung - gibt's das? Ja, im Landkreis Bamberg wird ab 2015 bis zunächst 2018 die Müllabfuhr noch billiger als sie im Vergleich zu den meisten anderen Regionen eh schon ist. Privathaushalte und Gewerbetreibende werden sieben Prozent weniger für die Abfuhr und Beseitigung des Abfalls zahlen müssen. Und für die Benutzung von Großbehältern 660 bis 1100 Liter ergibt sich sogar eine Minderung um 10 bis 12 Prozent.
Für die Entleerung der Container von Kläranlagen und Pflegeeinrichtungen werden die Gebühren um 2,5 bis 3,5 Prozent gesenkt. Der Umweltausschuss des Landkreises billigte in einer Sitzung unter Leitung des stellvertretenden Landrats Johann Pfister (Freie Wähler) das Konzept der Kreisverwaltung. Hinzu kommt die Preisreduzierung für die Abfallsäcke zur Entsorgung von Restmüll von 3,60 auf 3,40 Euro. Die Windelsäcke sollten von 1,50 auf einen Euro verbilligt werden, aber der Umweltausschuss wollte noch mehr Familienfreundlichkeit beweisen.
Jakobus Kötzner (CSU) und Bernd Fricke (Grüne) sprachen sich für die kostenlose Abgabe der Windelsäcke an Familien mit Säuglingen oder inkontinenten Angehörigen aus. Wegen der schwierigen, zeit- und kostenintensiven Kontrolle - es droht Missbrauchsgefahr - wurde davon schließlich Abstand genommen. Jedoch fand sich bei einer Gegenstimme eine Mehrheit für den von Pfister vorgeschlagenen Kompromiss: 0,50 Euro pro Stück. Dadurch verliert der Landkreis nochmals eine Einnahme von rund 12 500 Euro im Jahr.
Das ist zu verschmerzen, denn die Abfallwirtschaft des Landkreises ist alles andere als im Minus. Nur eine Position der Gebührensatzung wurde angehoben: Die Gebühr für zusätzliche Tauschvorgänge von Abfallgefäßen ist nicht mehr kostendeckend und steigt von zehn auf 15 Euro pro Vorgang. Für die Benutzung größerer Biotonnen ist eine Gebührensenkung um sechs Prozent vorgesehen.
Die für die Abfallwirtschaft des Kreises zuständige Abteilungsleiterin, Birgit Ramming-Scholz, begründete die Gebührensenkungen damit, dass die Rücklagen der Abfallwirtschaft nicht wie geplant aufgebraucht, sondern im Gegenteil gestiegen seien. Ursächlich dafür seien die höheren Verwertungserlöse für Papier/Pappe, Metallschrott und Elektrogeräte. Auch seien die Kraftstoffkosten der Entsorger nicht in dem kalkulierten Maße gestiegen. Und dann hätten auch noch die Kunden der Abfallwirtschaft von den Lee-rungseinsparungen nicht in dem Umfang Gebrauch gemacht wie dies seit 2012 möglich gewesen wäre. Dadurch verringerte sich die jährliche Gebührenrückvergütung. Zusätzlich führte die Ausschreibung der Müllentsorgung anders als in der Vergangenheit nicht zu einer Kostenmehrung.
Die Folge dieser positiven Entwicklung bekommt jeder Haushalt zu spüren: Die Jahresgebühr bei Benutzung der grauen 80-Liter-Tonne beträgt jetzt 51,36 Euro, ab 2015 nur noch 47,52 Euro. Zum Vergleich: Die Stadt Bamberg erhebt für das gleich große Gefäß eine Gebühr von 128 Euro im Jahr. Und dabei müssen die Müllautos im Landkreis weite Wege zurücklegen.
Als großer Erfolg in der Abfallwirtschaft des Landkreises erweist sich der Betrieb der Wertstoffhöfe. Hier können die Bürger zu festgelegten Zeiten Abfälle anliefern, die im Hausmüll nichts verloren haben, weil sie nach Zerlegung oder Aufbereitung in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Zuletzt wurde der Service um die Abnahme von Flachglas, Bauresten, Korken, Batterien und CDs erweitert.
Neuer Wertstoffhof
Verbessert werden soll der Wertstoffhof in Hallstadt. Die Stadt hat dem Landkreis im Baugebiet West I ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verlagerung und Vergrößerung angeboten. Und der Umweltausschuss des Kreistags stimmte der Verlagerung sowie dem Neubau mit Kosten von bis zu 250 000 Euro grundsätzlich zu. Die Entwurfsplanung wurde in Auftrag gegeben.