IG Metall Bamberg: 88 Prozent der Stimmen für Feder
Autor: Matthias Litzlfelder
Bamberg, Freitag, 02. Oktober 2020
Die Gewerkschaft hat nach der Abwahl von Matthias Gebhardt im Sommer wieder einen 1. Bevollmächtigten. Jetzt ist allerdings der Posten des 2. Bevollmächtigten unbesetzt.
Die bisherige Nummer zwei rückt offiziell an die Spitze. Die Delegiertenversammlung der IG Metall Bamberg hat den bisherigen 2. Bevollmächtigten, Martin Feder, zum neuen 1. Bevollmächtigten gewählt. Die Wahl war nötig geworden, weil bei den Neuwahlen Ende Juni der bisherige 1. Bevollmächtigte, Matthias Gebhardt, überraschend von den Delegierten abgewählt worden war. Ein bundesweit einmaliger Vorgang. Der 54-jährige Gebhardt hatte, obwohl einstimmig vom Ortsvorstand vorgeschlagen und von der Versammlung einstimmig entlastet, nur 32 Ja-Stimmen erhalten - bei 37 Nein-Stimmen.
Der Neue an der Spitze wurde jetzt mit 88 Prozent der Stimmen gewählt. Seine bisherige Position des 2. Bevollmächtigten ließen die Delegierten vorerst umbesetzt. Die Stelle soll ausgeschrieben werden.
Feder steht seit April 2018 hauptamtlich in Diensten der Bamberger IG-Metall-Geschäftsstelle, die sich um ein Gebiet von Ebern im Norden bis Forchheim oder Höchstadt im Süden kümmert und dabei die Arbeitnehmerinteressen von Firmen wie Bosch, Brose, Scha effler, FTE-Valeo, Kennametal oder Waasner vertritt.
Politikwissenschaft studiert
Der 42-jährige Politikwissenschaftler stammt aus Weiden und war unter anderem im Wahlkampfteam von Frank-Walter Steinmeier 2009 zur Bundeskanzlerwahl.
Bei seiner Wahl zum 2. Bevollmächtigten im Dezember 2017 hatte Feder allerdings noch ein Votum von 95,7 Prozent erhalten.
Aber bei der IG Metall Bamberg ist man derzeit froh, dass nach den atmosphärischen Störungen im Sommer mit der Neubesetzung der Spitzenposition wieder Ruhe einkehren kann. Neben Feder waren auch 13 ehrenamtliche Mitglieder in den Ortsvorstand der IG Metall Bamberg gewählt worden.
Der neue 1. Bevollmächtigte nannte als wichtigste Themen die Bewältigung der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise sowie die Transformation der Automobilindustrie.