ICE-Ausbau zwischen Bamberg und Lichtenfels: Kleinere Probleme
Autor: Hans Kurz
LKR Bamberg, Montag, 05. Sept. 2016
Der Schienenverkehr im Maintal rollt wieder. Ein Zugausfall am Montag hatte nichts mit der Baustelle zu tun. Probleme gab es jedoch an Fahrkartenautomaten.
Offenbar ohne größere Probleme ist der Bahnverkehr zwischen Bamberg und Lichtenfels auch am ersten Werktag nach der knapp neunmonatigen Vollsperrung angelaufen. Bei der Deutschen Bahn in München waren am Montag keine besonderen Vorkommnisse bekannt. Und auch vom Fahrgastverband Pro Bahn, der immer ein wachsames und kritisches Auge auf den Schienenverkehr hat, gab es lobende Worte. "Wir sind vom Ablauf der Sperrung insgesamt positiv überrascht", stellte Pro-Bahn-Sprecher Lukas Iffländer fest. Auch die Wiederaufnahme des Schienenverkehrs sei problemlos abgelaufen.
Nach Iffländers Beobachtungen fuhren die Züge sogar pünktlicher als vor der Sperrung - obwohl die Bahn selbst kleinere Verspätungen der wegen der Baustellen langsamer fahrenden Züge einräumt. Ärgerlich sei allenfalls, dass sich die Vollsperrung der Strecke Lichtenfels-Coburg-Sonneberg (seit Samstag, 3. September bis Mittwoch, 7. September, 5.45 Uhr,) nahtlos anschließe.
Eine Hin- und Rückfahrt fiel aus
Vollkommen reibungslos lief es allerdings. "Wir hatten auf der Strecke am Montagvormittag zwei Teilausfälle", räumt Bahnsprecher Anton Krapp ein. Die Ursache sei jedoch nicht in der Baustelle zu suchen, vielmehr habe es in Lichtenfels einen "verspäteten Personaleinsatz" gegeben. Aufgrund der Verspätung von 42 Minute habe man die Fahrgäste auf den Regionalexpress nach Bamberg verwiesen. Ausgefallen sei daher auch die Rückfahrt dieses Regionalbahn-Zuges von Bamberg nach Lichtenfels. Ansonsten seien am Montag keine Probleme gemeldet worden, so der Bahnsprecher.Auf den ausgefallenen Zug nach Bamberg wartete zum Beispiel Otto Schöber in Ebing vergeblich. Und Schienenersatzverkehr gab's ja auch nicht mehr, der reguläre Linienbus schon weg, als er die Haltestelle erreichte. Glück hatte er dann, dass ihn jemand mit dem Auto mitnahm. Auf der Rückfahrt gönnte sich der pensionierte Eisenbahner dann einen Abstecher nach Zapfendorf und die Rückfahrt nach Ebing. Dass alle Bahnhöfe noch Baustelle sind, stört Schöber nicht allzu sehr, obwohl nicht nur die Aufzüge noch fehlen, sondern auch die Treppen zu den Unterführungen am Montag noch gesperrt waren.
Ausgefallene Automaten
Ausfälle gab es am Montag - zumindest zeitweise auch bei den neuen Fahrkartenautomaten auf den Bahnsteigen. Betroffen war neben Ebing auch Breitengüßbach, wo gegen Mittag eine Bahnmitarbeiterin bereits um Abhilfe bemüht war. Bei einigen Fahrgästen, die noch kein Ticket hatten herrschte deshalb leichte Ratlosigkeit.Was am Bahnsteig allerdings zu mehr Diskussionen führte als dieser technische Defekt, war der Standort und die Qualität der Computermonitore. Tatsächlich blenden die Tastbildschirme selbst bei wolkenverhangenem Himmel wie am Montag so sehr, dass das Menü für die Kartenwahl kaum zu erkennen ist.
Bei einem Mann löste das zudem Frage aus, warum die Automaten Wind und Wetter ausgesetzt mitten auf dem Bahnsteig aufgestellt wurden und nicht in den überdachten Wartebereichen - von denen es je Bahnsteig ohnehin nur einen einzigen mit zwei Sitz- und wenigen Stehplätzen gibt. Dafür hat auch die Bahnmitarbeiterin, die den Rechner im Automaten austauscht, keine Erklärung. Wer jedenfalls schon Schwierigkeiten hat, den Weg zur richtigen Fahrkarte zu finden und dafür leicht einige Minuten braucht, wird jedenfalls ziemlich nass werden wenn es regnet.