Hund, Katze und Co. im Silvesterstress: Wie die Nacht der Böller im Tierheim abläuft
Autor: Redaktion
Bamberg, Freitag, 27. Dezember 2019
Mitarbeiter des Bamberger Tierheims Berganza erzählen, was ihren Tieren die Nacht der Böller leichter macht.
Zischen, Knistern, Pfeifen, Rauch, grelle Lichtfunken und immer wieder lautes Knallen - das Feuerwerk ist für viele Menschen der Höhepunkt von Silvester. Wer den Abend allerdings schon einmal damit verbracht hat, seinen wimmernden Hund zu beruhigen oder seine verschreckte Katze zu suchen, weiß: Für Tiere bedeutet die Vielzahl der ungewohnten Eindrücke vor allem enormen Stress.
Das zeigt sich auch im Bamberger Tierheim Berganza am Rothofer Weg, in dem Hunde, Katzen, Klein- und Wildtiere untergebracht sind.
Silvesternacht ist für alle Tiere eine Belastung
"Die Nacht ist für alle Tiere eine Belastung", erzählt Tierpflegerin Lisa Plunkett, die bereits seit 30 Jahren im Tierheim arbeitet. "Den Hunden merkt man den Stress aber besonders an." Ihre Kollegin Samantha Licari nickt und ergänzt: "Katzen leiden zwar auch, aber sie ziehen sich eher zurück." Sowohl Hunde als auch Katzen nehmen Explosionen durch ihren feinen Geruchs- und Gehörsinn überdeutlich wahr. Damit die Tierheimbewohner die Nacht möglichst unbeschadet überstehen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen.
So finden Spaziergänge mit den Hunden am 31. Dezember nur bis mittags statt, da viele Böller bereits weit vor Mitternacht gezündet werden. Deshalb laufen sie an diesem Tag auch nur doppelt gesichert, mit einer Leine am Halsband und einer zweiten am Sicherheitsgeschirr. "Angsthunde", die besondere Betreuung und Zuwendung benötigen, werden zu einer Pflegestelle außerhalb des Tierheims gebracht.
Die Zugänge im Hunde- und Katzenhaus zu den Außengehegen schließen die Tierpfleger und auch den Wildtierbereich, in dem die Kaninchen sind, verhängen sie mit schwarzen Planen, um die Geräusche und Lichter etwas abzudämpfen. Für Hunderassen, die sich bei kühlen Temperaturen wohl fühlen, wie den Alaskan Malamute, gibt es im Außenbereich Holzhütten. "Auf keinen Fall sollte man seinen Hund an Mitternacht mit nach draußen nehmen, um das Feuerwerk anzuschauen. Manchen Besitzern ist gar nicht bewusst, wie wichtig ein Rückzugsort für ihr Tier ist", stellt Licari fest.