Honig: Bienchens Energiequelle
Autor: Sabine Christofzik
Bamberg, Mittwoch, 03. Juni 2015
Schnüff, schnüff! Was gibt's Gutes in Franken? Die Kulinaria-Küchenmaus schaut für Kinder in Töpfe und auf Teller. Heute greift sie selbst zum Kochlöffel.
Keine Gummibärchen und keine Cola. Stellt Euch mal vor, Ihr würdet eine Zeitreise machen (wenn sowas möglich wäre) - und Kinder treffen, die vor mehreren tausend Jahren gelebt haben. Was glaubt Ihr, würden die Euch zum Naschen anbieten? Keine Bonbons und keine Schokoriegel. Garantiert nicht!
Nicht nur, weil die Zutaten dafür damals völlig unbekannt gewesen wären, sondern auch, weil von den Methoden, mit denen heute Süßwaren hergestellt werden, noch niemand etwas gehört gehabt hätte.
Es gäbe noch einen anderen Grund: Der zuckerige Geschmack, den wir alle so schätzen, war vor so langer Zeit überhaupt nicht populär. Süße Früchte - sofern man in einem Landstrich wohnte, wo diese gut gediehen - wurden schon immer gern gegessen.
In den Supermarkt gehen und ein Glas Honig kaufen. Wie einfach geht das jetzt. Die Waben wild lebender Bienenvölker zu plündern dagegen war keine angenehme Sache.
Noch vor einigen hundert Jahren waren die Bienenzucht und Bienenpflege unbekannt. Doch es gab schon die Zeidler, deren Beruf die Honiggewinnung war. Heutzutage kümmern sich Imker um die fleißigen Insekten. Franken ist ein ländlicher Raum, in dem es in fast jedem Ort einen oder mehrere Menschen gibt, die Imkerei betreiben.
Falls Ihr Euch bei ihnen Honig besorgt, könnt Ihr sicher sein, dass die süß-würzige Masse einmal Blütennektar war, den Bienen direkt in Eurer Gegend von Wiesenblumen, Obstbäumen oder aus dem Wald geholt haben.
Fragt doch mal einen Imker
Wenn ein Imker erzählt, wie die Bienen in ihrem Stock zusammenarbeiten, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ladet doch mal einen in Eure Klasse ein! Es gibt in jedem Landkreis mehrere Imkervereine. In einigen sind auch Jugendliche aktiv.
Dass Bienen in der Natur eine Arbeit leisten, die keine Maschine und kein Computer übernehmen kann, habt Ihr bestimmt schon gehört. Ein Imker kann diese Zusammenhänge genau erklären. Und er wird sicher auch die Frage beantworten, ob es wirklich "unfair" ist, den Tieren die Futter-Vorräte wegzunehmen, die sie für sich gesammelt haben. Honig ist für ein Bienenvolk die Energiequelle.
Für Menschen ist er mehr als nur ein gesunder Brotaufstrich oder ein Süßungsmittel. Honig und Honigbestandteile können sogar heilende Wirkung haben.
Aus den vielen Möglichkeiten, wie man Honig genießen kann, hat die Küchenmaus eine herausgesucht. Ein Dessert, in dem neben dem Bienenprodukt noch einige andere wertvolle Zutaten stecken: alles Gute aus dem Hafer, Eiweiß und Vitamine. Eine Energiequelle für uns Menschen.
Man braucht dafür eine Packung gefrorene Himbeeren (300 Gramm), einen 250-Gramm-Becher Quark, Honig, einige Esslöffel grobe Haferflocken, Zucker und etwas Pflanzenfettcreme oder Butter. Zuerst werden die Haferflocken in einer beschichteten Pfanne mit wenig Fett leicht angeröstet. Zucker drüberstreuen und die Hitze etwas reduzieren. Fleißig weiterrühren und scharf beobachten.
Einfach und superlecker
Alle, die keine Profis im Karamellisieren sind, warten genau den Zeitpunkt ab, an dem der Zucker zu schmelzen beginnt. Dann die Pfanne vom Herd nehmen. Wer schon ein bisschen Übung hat, lässt den Zucker hellbraun werden. Achtung, hier kommt es auf Sekunden an - ganz schnell kann das Ganze nämlich anbrennen.
Während die Karamell-Haferflocken abkühlen (wer sich Arbeit sparen will, kann zur Not auch ein Crunchy-Müsli nehmen), so viel Honig zum Quark geben, bis Ihr meint, dass die Creme süß genug ist.
Die Küchenmaus empfiehlt Quark mit 20 Prozent Fett. Wenn es aber doch Magerquark sein soll, braucht Ihr noch einige Esslöffel Milch, damit die Masse geschmeidig wird. Haferflocken, Honigquark und die leicht angetauten Tiefkühl-Himbeeren in Gläser schichten. Fertig! Erwachsene können, wenn sie mögen, die Quarkcreme mit einem Schuss Whisky verfeinern.